Um seine Getreideversorgungsquellen zu diversifizieren, wandte sich Marokko an Russland. Am 29. November wurde eine Absichtserklärung zwischen dem Nationalen Verband der Getreide- und Hülsenfruchthändler (FNCL) und dem Russischen Verband der Getreideexporteure und -produzenten (Rusgrain Union) unterzeichnet. Dieses in Casablanca formalisierte Abkommen zielt darauf ab, den Export von russischem Getreide, insbesondere Weichweizen, in das Königreich zu erleichtern.
Die Unterzeichnungszeremonie, die in einem großen Palast in Casablanca stattfand, brachte rund dreißig russische Exporteure und die wichtigsten marokkanischen Importeure zusammen, darunter Graderco, Casa Grains und Yellowrock. An der Veranstaltung nahm auch Wladimir Baïbakov, der russische Botschafter in Marokko, teil, was den diplomatischen Charakter dieser Initiative stärkte.
Eduard Zernin, Präsident der Rusgrain Union, drückte seine Zufriedenheit über diese Partnerschaft aus, die 37 russische Getreideproduzenten und -exporteure mit ihren marokkanischen Kollegen vereint. „Ziel dieses Protokolls ist es, den Handel zu strukturieren und zu organisieren, um den wachsenden Bedarf Marokkos an Getreide und Hülsenfrüchten zu decken“, heißt es in dem offiziellen Dokument.
Das Memorandum of Understanding gilt zunächst für einen Zeitraum von einem Jahr und legt einen Kooperationsrahmen fest, der verlängert werden kann, wenn beide Parteien zustimmen. Es sieht regelmäßige Treffen zwischen Vertretern beider Organisationen vor, um Fortschritte zu bewerten und Strategien anzupassen.
Die Bedingungen der Vereinbarung bestehen auf der Vertraulichkeit der ausgetauschten Geschäftsinformationen und verbieten jegliche Offenlegung ohne vorherige Zustimmung. Darüber hinaus verpflichtet sich jede Partei, die Kosten im Zusammenhang mit der Teilnahme ihres Personals einschließlich Transport und Unterkunft zu tragen, sofern keine Ausnahme vereinbart wurde. Ein bemerkenswerter Punkt ist das Fehlen direkter finanzieller Verpflichtungen zwischen den beiden Partnern. Andererseits ist erhöhte Wachsamkeit erforderlich, um alle Ereignisse zu melden, die die Ausführung des Protokolls beeinträchtigen könnten.
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Die Initiative zeigt den gemeinsamen Wunsch, die Handelsbeziehungen zwischen Marokko und Russland zu festigen, zu einer Zeit, in der der globale Getreidemarkt zahlreichen Unsicherheiten unterliegt, insbesondere aufgrund klimatischer und geopolitischer Störungen. An diesem Treffen nahmen neben Eduard Zernin weitere wichtige Akteure des russischen Agrarsektors teil, darunter Ilja Iljuschin, Präsident des Föderalen Zentrums für die Entwicklung des Exports landwirtschaftlicher Produkte (Agroexport). An den Gesprächen waren auch mehrere große russische Unternehmen wie Novosibirsk Food Corp und Resource Agrotrading LLC beteiligt.
Mit dieser Allianz bekräftigt Marokko sein Bestreben, seine Ernährungssicherheit zu stärken und seine Abhängigkeit von traditionellen Märkten zu verringern. Russland ist mit seinen enormen landwirtschaftlichen Ressourcen und seiner Position als Weltmarktführer im Getreideexport ein bevorzugter Partner in dieser Strategie.
Quelle: le360
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