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Marokko, Maghreb-Führer… aber die Herausforderungen bleiben bestehen

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In einem globalen Kontext, der durch ein zunehmendes Bewusstsein für die Notwendigkeit gekennzeichnet ist, Wirtschaftswachstum und Respekt vor den natürlichen Ressourcen zu verbinden, hat sich Marokko als Vorreiter im Maghreb im Hinblick auf nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit etabliert. Diese Positionierung spiegelt unbestreitbare Fortschritte wider, verdeutlicht aber auch die strukturellen Herausforderungen, mit denen das Land bei der Verwirklichung seiner Ziele für eine nachhaltige Entwicklung konfrontiert ist. Laut dem Bericht über nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit 2024 des Beratungsunternehmens SolAbility belegt Marokko mit einem Wert von 41,23 Punkten weltweit den 104. Platz und liegt damit vor seinen Maghreb-Nachbarn. Tunesien liegt mit 40,61 Punkten auf dem 114. Platz, gefolgt von Algerien auf dem 149. Platz mit 38,05 Punkten, während Mauretanien und Libyen mit 31,89 bzw. 31,11 Punkten den 186. bzw. 189. Platz belegen.

Eine Analyse nachhaltiger Wettbewerbsfähigkeitsindikatoren

Der Bericht stützt sich auf sechs Hauptindikatoren, um die nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit von Nationen zu bewerten. Naturkapital misst die Verfügbarkeit und nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen. Unter Ressourceneffizienz versteht man die optimierte Bewirtschaftung der verfügbaren Ressourcen. Sozialkapital umfasst die Gesundheit, Sicherheit und Zufriedenheit der Bürger. Intellektuelles Kapital untersucht Fortschritte in Wissen und Innovation. Das Wirtschaftskapital misst die wirtschaftliche Lebensfähigkeit und Regierungsführung und bewertet die institutionelle Qualität und Wirksamkeit öffentlicher Maßnahmen. Diese Indikatoren ermöglichen eine detaillierte Analyse der Leistung Marokkos, die je nach Gebiet unterschiedliche Ergebnisse zeigt. In Bezug auf das Naturkapital liegt Marokko mit 31,73 Punkten auf Platz 173, ein Ergebnis, das den Druck auf die natürlichen Ressourcen widerspiegelt, trotz Initiativen wie dem Green Morocco Plan und der nationalen Wasserstrategie. Andererseits zeichnet sich Marokko durch eine bemerkenswerte Ressourceneffizienz aus und belegt mit 47,94 Punkten den 81. Platz, insbesondere dank seiner Investitionen in erneuerbare Energien, von denen „L’Offre Maroc“ für grüner Wasserstoff eines der symbolträchtigsten Symbole ist.

Beim intellektuellen Kapital belegt Marokko mit 45,44 Punkten den 57. Platz, was deutliche Fortschritte bei Innovation und Bildung verdeutlicht. Allerdings bleibt die Abstimmung zwischen Ausbildung und den Bedürfnissen des Arbeitsmarktes ein großes Problem. Das Sozialkapital, das weltweit auf Platz 162 liegt, weist erhebliche Unterschiede beim Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen auf, insbesondere in ländlichen Gebieten. In Bezug auf das Wirtschaftskapital liegt das Land schließlich auf Platz 146, was auf ein immer noch zu stark von traditionellen Sektoren abhängiges Wachstum und eine unzureichende industrielle Diversifizierung zurückzuführen ist. Diese Analyse der nationalen Leistung muss in einen globalen Kontext gestellt werden, in dem Länder wie Schweden, Finnland und Dänemark dank eines ganzheitlichen und integrierten Ansatzes für nachhaltige Entwicklung die Rangliste dominieren. Umgekehrt verdeutlichen Länder wie Somalia mit einem Wert von 30,75 Punkten die strukturellen Herausforderungen, mit denen einige Länder konfrontiert sind.

Eine ehrgeizige nationale Strategie

Auf arabischer Ebene liegen die Vereinigten Arabischen Emirate und Saudi-Arabien vor Marokko, das sich dank ambitionierter Initiativen dennoch als Maghreb-Referenz positioniert. Marokko hat eine nationale Strategie verabschiedet, die auf mehreren Hauptachsen basiert, um seine nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Im Hinblick auf die Energiewende strebt das Land an, den Anteil erneuerbarer Energien bis 2030 auf 52 % seines Energiemixes zu steigern, mit Leuchtturmprojekten wie der Entwicklung von grünem Wasserstoff. Das Projekt (L’Offre Maroc) besteht aus einer digitalen Plattform, die den Zugang zu Investitionen in erneuerbare Energien aus Marokko erleichtern soll. Marokko ist bereits eines der Länder, in denen die Entwicklung und Produktion sauberer Energie weltweit am wichtigsten ist. Mit dem Ziel der CO2-Neutralität im Jahr 2030 plant die marokkanische Regierung im Rahmen des Plans „L’Offre Maroc“, mehr als 3 Millionen Tonnen grünen Wasserstoff zu produzieren.

Auch die Bewirtschaftung der Wasserressourcen hat Priorität, mit massiven Investitionen in die Wasserentsalzung und die Optimierung des Staudammmanagements. Die Stärkung der Regierungsführung durch die Digitalisierung öffentlicher Dienste und die Bekämpfung der Korruption bilden einen weiteren Pfeiler dieser Strategie. Darüber hinaus setzt Marokko mit Programmen wie dem Industrial Acceleration Plan und der Green Generation auf die Entwicklung des Humankapitals, die darauf abzielen, Ungleichheiten zu verringern und nachhaltige Beschäftigungsmöglichkeiten zu schaffen. Schließlich rundet der Schutz der biologischen Vielfalt mit Initiativen zur Bekämpfung der Wüstenbildung und zum Schutz von Feuchtgebieten diese integrierte Strategie ab.

Herausforderungen und Empfehlungen

Trotz dieser Fortschritte bestehen weiterhin einige Herausforderungen. Territoriale Unterschiede zwischen städtischen und ländlichen Gebieten bleiben ein großes Hindernis für eine inklusive Entwicklung. Darüber hinaus ist die Fähigkeit, nationale Strategien in konkrete Ergebnisse für die Bürger umzusetzen, nach wie vor begrenzt. Auch die Stärkung lokaler Wertschöpfungsketten und eine bessere Integration in die Weltwirtschaft sind notwendig, um ein widerstandsfähigeres Wachstum zu unterstützen. Angesichts dieser Herausforderungen bietet der SolAbility-Bericht mehrere Empfehlungen. Die Einführung von CO2-Steuern könnte den ökologischen Wandel beschleunigen, während eine Verbesserung der Bildung und Berufsausbildung dazu beitragen würde, das intellektuelle Kapital zu stärken. Auch der Ausbau der sozialen Infrastruktur und die Förderung der Gleichstellung der Geschlechter werden als wesentliche Hebel für eine Steigerung der nachhaltigen Wettbewerbsfähigkeit identifiziert.

Für Marokko ist nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit kein statisches Ziel, sondern ein kontinuierlicher Prozess, der einen integrierten und kohärenten Ansatz erfordert. Durch die Bewältigung struktureller Herausforderungen und die Nutzung seiner Stärken kann das Land nicht nur seine Positionierung in internationalen Rankings verbessern, sondern seinen Bürgern auch die Grundlagen für eine inklusive und nachhaltige Entwicklung bieten.

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