Rachid Maboudi
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22:55 – 24. Dezember 2024
Laut dem Bericht 2022–2023 des marokkanischen Observatoriums für sehr kleine, kleine und mittlere Unternehmen (OMTPME) leiten Frauen mindestens 15 % der Unternehmen in Marokko. Dieser seit 2020 stabile Prozentsatz deutet auf begrenzte Fortschritte bei der Beteiligung von Frauen an der formellen Wirtschaft hin.
In ganz Afrika liegt der Anteil weiblicher Unternehmerinnen bei 24 % und erreicht 25,9 % in Afrika südlich der Sahara, wo jede vierte Frau Unternehmerin ist. Allerdings bestehen in Marokko nach wie vor eklatante Ungleichheiten, insbesondere beim Zugang zu Bankkrediten, wie Amal Idrissi, Geschäftsführerin von OMTPME, während einer Pressekonferenz in Casablanca hervorhob.
Im Jahr 2023 profitierten nur 14,6 % der von Frauen geführten Unternehmen von Bankfinanzierungen, was knapp 11,3 % der gesamten ausstehenden Kredite ausmacht. Diese Zahlen spiegeln die anhaltende Marginalisierung wider, trotz einer wachsenden Nachfrage nach finanzieller Unterstützung in einem angespannten wirtschaftlichen Umfeld.
Der Bericht hebt auch regionale Unterschiede hervor: Frauen leiten 17,6 % der Unternehmen in der Region Marrakesch-Safi, 16,6 % in Rabat-Salé-Kénitra und 15,6 % in Casablanca-Settat. Im Gegensatz dazu verzeichneten die Regionen Béni Mellal-Khénifra und Oriental deutlich niedrigere Raten, nahe 10 %.
Trotz dieser Schwierigkeiten bleibt weibliches Unternehmertum in Sektoren wie Gesundheit (40 %), Dienstleistungen (30 %) und Bildung (30 %) besonders aktiv. Andererseits werden die Sektoren Baugewerbe, Transport und Rohstoffindustrie nach wie vor weitgehend von Männern dominiert, wobei die Unternehmerquote von Frauen unter 10 % liegt.
Diese Daten unterstreichen die Dringlichkeit von Maßnahmen zur Förderung des Zugangs von Frauen zu Finanzmitteln und zur Stärkung ihrer Präsenz in Schlüsselsektoren der Volkswirtschaft, um strukturelle Ungleichheiten abzubauen und integratives Wachstum zu fördern.
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