Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erneuerte gestern bei einem Treffen in Ramstein mit rund fünfzig alliierten Verteidigungsministern seine Forderung nach einem Truppeneinsatz in der Ukraine. Ein Vorschlag, der spaltet und bei dem Belgien weiterhin vorsichtig ist.
Wolodymyr Selenskyj richtete einen direkten Appell an seine Verbündeten: „Truppen in die Ukraine schicken“. Seiner Meinung nach ist diese Intervention nicht nur wichtig, um mögliche Verhandlungen mit Russland vorzubereiten, sondern vor allem, um Stabilität und die Einhaltung eines möglichen Waffenstillstands in der Zukunft zu gewährleisten.
Während bestimmte Nationen, wie Frankreich, diese Hypothese bereits in der Vergangenheit erwähnt hatten, bleiben andere, wie Belgien, zurückhaltender.
Die offizielle Position Belgiens
Auf diese Frage angesprochen, erinnert Ludivine Dedonder, belgische Verteidigungsministerin, daran, dass sich die derzeitige Regierung in aktuellen Angelegenheiten befinde und daher jede Entscheidung verfrüht sei.
Sie betont auch, dass Belgien die Entsendung von Truppen nicht isoliert betrachten kann: Eine kollektive Reflexion auf europäischer Ebene ist unerlässlich. Bisher wurde noch keine Entscheidung auf europäischer Ebene getroffen.
Bevor Sie eine Position einnehmen, müssen mehrere Faktoren berücksichtigt werden. Erstens die Einsetzung einer neuen belgischen Regierung, die sich dieser Frage annehmen kann. Dann die europäischen Diskussionen, die zu einer gemeinsamen Position führen sollen.
Internationale Perspektiven im Aufbruch
Die belgische Vorsicht ist Teil eines immer noch unsicheren internationalen Kontexts. Die bevorstehende Ankunft von Donald Trump im Weißen Haus könnte die Karten neu mischen. Der zukünftige amerikanische Präsident gab kürzlich bekannt, dass er ein Treffen mit Wladimir Putin vorbereitet, in der Hoffnung, eine Lösung für den Konflikt in der Ukraine zu finden.
Im vergangenen Februar erklärte der französische Präsident Emmanuel Macron einen Einsatz westlicher Truppen in der Ukraine „konnte nicht ausgeschlossen werden“ Letztendlich gab er jedoch zu, dass es zwischen den Verbündeten Kiews noch keinen „Konsens“ gegeben habe.
Die Meinungen sind geteilt
Wenn Selenskyjs Antrag darauf abzielt, Schritte zur Gewährleistung des Friedens zu beschleunigen, wirft er Fragen auf, insbesondere in Belgien, wo das Schweigen der Behörden im Gegensatz zu den laufenden Diskussionen in anderen europäischen Hauptstädten steht.
Wären die Belgier bereit, wenn ihre Soldaten in der Ukraine zum Frieden beitragen würden? Eine Frage, die im Moment noch ungelöst ist und auf die nächsten politischen und diplomatischen Schritte wartet.
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