Stand: 10.01.2025, 22:55 Uhr
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Omar Marmoush ist zwar noch da und wird wohl auch heute beim FC St. Pauli auflaufen, doch Eintracht Frankfurt sucht schon einen Nachfolger. Neben Arnaud Kalimuendo könnte auch ein deutscher Nationalspieler anheuern.
Selbst am Tag vor dem ersten Bundesligaspiel im neuen Jahr rückte die Begegnung beim FC St. Pauli in den Hintergrund. Das sollte nicht so sein, denn die Duelle in der höchsten deutschen Spielklasse sind ja das, was die Menschen lieben, weshalb sie ins Stadion strömen, auch am Samstag am Millerntor. Doch zuweilen sind die, die das schöne Spiel ausüben, wichtiger als das Spiel selbst. Bei Eintracht Frankfurt ist das momentan so, da dreht sich seit Tagen alles um Torjäger Omar Marmoush.
Der 25 Jahre alte Ägypter schickt sich an, zum englischen Meister Manchester City zu wechseln. Dass der Transfer über die Bühne gehen wird, scheint inzwischen ziemlich sicher. Die Frage ist nur, wann. City hat sich mit dem Marmoush-Management auf einen langfristigen Anstellungsvertrag geeinigt. Nun müssen die Skyblues den Shootingstar noch aus seinem Kontrakt in Frankfurt herauskaufen. Rund 80 Millionen Euro schwer wäre der Deal – im Sommer würde die Eintracht 20, 25 Millionen Euro weniger kassieren können.
-Logisch, dass ein Transfer dieser Größenordnung nicht über Nacht über die Bühne geht. Genau aus diesem Grund wird Marmoush – Stand jetzt – auch im Auswärtsspiel am Samstag (15.30 Uhr/Sky) beim FC St. Pauli in der Frankfurter Startelf stehen. Und ausgeschlossen scheint nicht, dass er auch in den beiden folgenden Partien gegen Freiburg am Dienstag und gegen Dortmund am Freitag noch an Bord sein wird.
Schwerpunkt auf Defensive
Im Hintergrund laufen die Planungen schon für die Zeit nach Marmoush. Ohne Ersatz wird die Eintracht die restliche Spielzeit nicht angehen. Sie hat ambitionierte Ziele – selbst wenn ihr stärkster Spieler abtrünnig wird. Daher verfolgt Sportvorstand Markus Krösche mehrere Fährten. Eine führt nach Frankreich. Dort, bei Stade Rennes, stürmt Arnaud Kalimuendo (22). Er ist ein ähnlicher Spielertyp wie Marmoush – schnell, trickreich, technisch gut. Natürlich wird im Poker mit Rennes einiges an Verhandlungsgeschick nötig sein, denn Mondpreise wird die Eintracht nicht zahlen. Daher fährt Krösche mehrgleisig. Von der Systematik würde ein Stürmer vom Profil Kalimuendo passen, Trainer Dino Toppmöller müsste nicht den gesamten Spielstil über den Haufen werfen. Denkbar ist zudem, dass die Eintracht noch einen Stürmer dazu holt, einen Brechertypen. So einen wie Niclas Füllkrug. Der deutsche Nationalspieler, bei West Ham United nicht vom Glück verfolgt, könnte eine Alternative sein – nicht als Marmoush-Ersatz, sondern als Zugabe. Ein fester Transfer des von Dortmund nach London gewechselten 31-Jährigen wäre für die Eintracht wirtschaftlich kaum zu stemmen. Aber eine halbjährige Leihe sehr wohl. Die Spur zu Füllkrug ist nicht heiß, aber die Frankfurter haben die Situation des Angreifers im Blick – ob der neue Hammers-Trainer Graham Potter auf ihn setzt, wird sich zeigen.
Am Samstag geht es nun erst einmal in unveränderter Personalkonstellation weiter. Und natürlich werden alle Augen auf Marmoush gerichtet sein, der auch eine Vergangenheit am Hamburger Millerntor hat. Für die damals in der 2. Liga in Abstiegsnot steckenden Paulianer stürmte er 2021 ein halbes Jahr auf Leihbasis und machte sieben Tore.
Für die Eintracht geht es im Norden darum, den Abwärtstrend zu stoppen. Toppmöller will sich von den Misserfolgen nicht runterziehen lassen. »Das Selbstvertrauen muss oben bleiben«, sagt er. Zuletzt sei nicht alles schlecht gewesen, genauso wie zuvor nicht alles rosarot war. Zuletzt hätten die »individuellen Fehler« bessere Resultate verhindert. Deshalb habe man in der Vorbereitung den Schwerpunkt auf die Defensive gelegt. Denn vorne schieße sein Team genügend Tore, 35 nach 15 Spieltagen. An 21 Treffern davon direkt beteiligt: Marmoush.
