„Ich stehe nicht unter Belagerung“, antwortete er. Hamas-Führer Yahya Sinouar, der letzte Woche in Gaza getötet wurde, weigerte sich kurz nach Beginn des Krieges mit Israel, die palästinensische Enklave zu verlassen, trotz eines Vorschlags arabischer Vermittler, wie das Wall Street Journal am Montag enthüllte.
Nach Informationen der amerikanischen Tageszeitung hatten diese Vermittler kurz nach Kriegsbeginn angeboten, Yahya Sinouar nach Ägypten zu exfiltrieren. Im Gegenzug forderten sie die palästinensische islamistische Bewegung auf, Kairo zu ermächtigen, in ihrem Namen Verhandlungen über das Schicksal der Geiseln zu führen, gibt dieselbe Quelle an. Doch die betroffene Person hatte abgelehnt. „Ich stehe nicht unter Belagerung, ich befinde mich auf palästinensischem Boden“, antwortete Yahya Sinouar, der als Drahtzieher der Massaker vom 7. Oktober gilt.
Der damalige Anführer der Hamas im Gazastreifen (er hatte die Leitung der Organisation nach dem Tod von Ismaïl Haniyeh im Juli übernommen) hoffte, dass sich der Konflikt schließlich zu einem regionalen Krieg entwickeln würde, mit der Verstärkung Irans und ihr Verbündeter im Libanon, die Hisbollah.
Der Artikel im Wall Street Journal weist auch darauf hin, dass Israel vor dem 7. Oktober mehrfach geplant hatte, Yahya Sinouar zu eliminieren. Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu genehmigte insbesondere Luftangriffe gegen den Hamas-Führer in Gaza im Jahr 2021, die jedoch scheiterten. Der Attentatsplan wurde daraufhin aufgegeben, da viele israelische Beamte davon überzeugt waren, dass die islamistische Bewegung Israel nicht angreifen würde.
VideoDie letzten Momente von Yahya Sinouar, dem Anführer der Hamas, der von der israelischen Armee getötet wurde
Yahya Sinouar wurde am Mittwoch von einer Gruppe israelischer Soldaten in Rafah im Süden des Gazastreifens getötet, nachdem er überraschend entdeckt worden war.
