Vier Tote und ein Vermisster nach sintflutartigen Regenfällen in der Schweiz

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Drei Menschen starben in der Schweiz im Kanton Tessin (Südosten) nach einem Erdrutsch, der durch sintflutartige Regenfälle verursacht wurde, die seit Samstag, dem 29. Juni 2024, weite Teile des Alpenlandes heimsuchten, teilte die Polizei am Sonntag mit.

Die schweren Stürme „führten zu einem Erdrutsch in der Region Fontana (nordwestlich des Kantons)“, teilten die örtlichen Behörden mit.

Insgesamt weist der jüngste Bericht vier Todesfälle aus, darunter drei bei diesem Erdrutsch. Ein Mann wird immer noch vermisst.

Strom, Trinkwasser und Zufahrtsstraßen fallen aus

Rettungseinsätze seien aufgrund schlechter Wetterbedingungen besonders schwierig, berichtet diese Quelle.

Am frühen Sonntagmorgen wurde ein Aufruf zur Evakuierung von Häusern in der Nähe des Flusses Maggia für die Bewohner von Prato-Sornico und dem Maggiatal gestartet, wo nach Vermissten gesucht wird. Nach Angaben der Kantonspolizei wurden die Straßen gesperrt und die am Fluss gelegenen Campingplätze evakuiert.

Zudem wurde eine Brücke vom Wasser mitgerissen und blockierte die Kantonsstrasse. Mehrere Täler in der Nähe des Maggiatals sind nicht mehr zugänglich und der Strom wurde unterbrochen. Laut dem Bundeswarnsystem Swissalert ist ein Teil des Kantons zudem ohne Trinkwasser.

Die Autobahn A9 ist in der Nähe von Sierre in der Westschweiz teilweise überflutet. (Foto Boris Herger/AFP)

Die Rhône läuft über

Seit Samstagnachmittag wird ein großer Teil der Schweiz von heftigen Gewittern mit sehr starken Niederschlägen heimgesucht.

Weiter westlich erzwangen Überschwemmungen der Rhône und ihrer Nebenflüsse, die durch sintflutartige Regenfälle und schmelzenden Schnee anschwellen, die Evakuierung mehrerer Hundert Menschen und die Sperrung zahlreicher Straßen, wie die örtlichen Behörden im Wallis mitteilten.

„Mehrere hundert Menschen wurden evakuiert“, nachdem die Rhône an verschiedenen Orten über die Ufer trat, insbesondere zwischen Rarogne und Gampel oder sogar in Chippis und Sierre, betonen die zivilen Sicherheitsdienste des Kantons Wallis (Südwesten) in einer am Sonntag veröffentlichten Pressemitteilung.

„Es kam zu Überschwemmungen und Murgängen (Schlamm- und Felsströme, Anm. d. Red.) entlang von Nebengewässern“, was insbesondere zur Verkehrssperrung der Simplonpassstraße, einer Hauptverkehrsader des internationalen, aber auch kantonalen Verkehrs, führte.

Viele andere Straßen sind im Wallis gesperrt.

Schlammlawinen

In Zermatt sei Visp erneut aus dem Bett aufgestanden, wie Bilder zeigten, die in der Nacht auf dem sozialen Netzwerk X ausgestrahlt wurden. Wir sehen, wie das schlammige Wasser durch die Straßen dieses berühmten Bergresorts am Fuße des Matterhorns rauscht.

Starke Regenfälle hatten bereits am 21. Juni an denselben Orten in der Stadt zu Überschwemmungen geführt.

Auch die Zufahrt ab Täsch ist gesperrt.

Auch der Bahnverkehr ist in einem Teil des Kantons gestört.

Die Behörden mehrerer Kantone hatten beschlossen, alle Open-Air-Demonstrationen am Samstag abzusagen und damit Tausende Anhänger der Schweizer Nationalmannschaft daran zu hindern, gemeinsam den Sieg gegen Italien (2:0) bei der EM zu feiern.

Zweite Folge in zwei Wochen

Bereits am vergangenen Wochenende kam es in der Schweiz zu heftigen Stürmen und außergewöhnlichen Regenfällen, bei denen mindestens eine Person ums Leben kam und im Südosten des Staatsgebiets erhebliche Schäden angerichtet wurden.

Besonders betroffen von Überschwemmungen war die Stadt Morges unweit von Lausanne.

Die Autobahn A13, eine wichtige Verkehrsader zwischen Nord- und Südeuropa, wird bei Lostallo im Kanton Graubünden unterbrochen und ab Anfang Juli nur noch einspurig für den Verkehr freigegeben.

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