Alzheimer-Krankheit: Informationen für Ihre Augen

Alzheimer-Krankheit: Informationen für Ihre Augen
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Gesundheit

Alzheimer-Krankheit, Informationen für Ihre Augen

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das Risiko zu verringern oder das Auftreten von Alzheimer-Symptomen zu verzögern. Einschließlich der Pflege Ihres Sehvermögens.

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Kurz:
  • Experten betonen die Bedeutung der Demenzprävention.
  • Zu den Risikofaktoren zählen ein hoher Cholesterinspiegel und Sehstörungen.
  • Vorbeugende Maßnahmen können das Alzheimer-Risiko auch bei genetischer Veranlagung senken.
  • Der „Lancet“-Bericht schlägt individuelle und kollektive Maßnahmen zur Prävention vor.

Mehr bewegen, sich gesund ernähren, gut schlafen, mit dem Rauchen aufhören: Diese Präventionstipps werden so oft wiederholt, dass wir ihnen keine große Beachtung mehr schenken. Sie sind jedoch für die Verringerung des Risikos zahlreicher Probleme relevant und gelten auch für die Vorbeugung der Alzheimer-Krankheit und verwandter Pathologien, wie die internationalen Experten, die im Rahmen der Kommission für Demenz der medizinischen Fachzeitschrift „The Lancet“ zusammenkommen, in ihrer Datenaktualisierung festgestellt haben Empfehlungen zum Thema. Ein Update voller Entdeckungen.

Somit werden unbehandelte Sehstörungen und ein hoher Wert an „schlechtem“ Cholesterin (LDL) nun in die Liste der beeinflussbaren Risikofaktoren aufgenommen. Diese sind unterschiedlicher Art: biologisch und medizinisch (Kopfverletzungen, Bluthochdruck, Diabetes, Fettleibigkeit, Depression, Hörverlust), verhaltensbedingt (Alkohol-, Tabakkonsum, Mangel an körperlicher Aktivität oder Schlaf), sozial (geringes Bildungsniveau, reduzierte soziale Interaktionen) und Umwelt (Luftverschmutzung).

Alle diese Parameter sind für etwa 45 % der Demenzfälle verantwortlich und erstmals verkünden Fachleute, dass es möglich sei, einzugreifen, um die Risiken zu verringern, auch bei Menschen, die eine genetische Veranlagung für Demenz haben. Alzheimer-Krankheit.

„Prävention ist von viel größerer Bedeutung, als wir es uns vorstellten, als neurodegenerative Erkrankungen entdeckt wurden. Wir verstehen immer besser, welche Parameter die Wahrscheinlichkeit der Entwicklung dieser Krankheiten erhöhen können und wie wir dagegen vorgehen können, was sehr positiv ist, bemerkt P.R Gilles Allali, Direktor des Leenaards Center for Memory am Waadtländer Universitätsspital (CHUV). Dies trägt auch dazu bei, diese Krankheiten aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Und da der Zugang zu therapeutischen Innovationen in der Schweiz immer noch begrenzt ist, ist Prävention umso wichtiger. Daher müssen Informationen zu diesem Thema umfassend verbreitet werden.“

Die Rolle des Sehens

Die Herausforderung besteht darin, den Körper und das Gehirn so weit wie möglich und umfassend zu stimulieren. Es ist daher nicht verwunderlich, dass sich das Sehvermögen zu den zu berücksichtigenden Risikofaktoren eingeschlichen hat. „Eine Verringerung der Reize, die das Gehirn erreichen, beispielsweise bei Hör- oder Sehstörungen, wirkt sich auf das Gehirn aus und kann die Entwicklung einer neurodegenerativen Erkrankung aufdecken oder beschleunigen“, erklärt P.Re Aki Kawasaki, Assistenzarzt, Leiter der Abteilung für Neuro-Ophthalmologie am Augenkrankenhaus Jules-Gonin in Lausanne.

Mehrere Studien haben gezeigt, dass Patienten mit Alzheimer-Krankheit anfälliger für Katarakte und altersbedingte Makuladegeneration (AMD) sind als andere. „Es ist noch nicht bekannt, ob diese Augenerkrankungen das spätere Auftreten einer Alzheimer-Krankheit vorhersagen könnten“, moderiert der PRe Kawasaki. Andererseits wissen wir, dass die ersten Symptome manchmal Sehstörungen sein können. Dies ist der Fall, wenn eine posteriore kortikale Atrophie, auch Benson-Syndrom genannt, vorliegt. Die Anzeichen sind nicht sehr konkret, Patienten berichten, dass Bildschirme sie stören oder dass sie nicht gut sehen können. Durch verschiedene Tests und eine genaue Befragung können wir die Diagnose klären.“

Amyloid, ein Protein, dessen Ansammlung in Nervenzellen typisch für Alzheimer ist, kann sich auch in der Netzhaut ablagern, einem Augengewebe, das Teil des Nervensystems ist. Derzeit wird geforscht, ob es mithilfe medizinischer Bildgebung möglich wäre, die Netzhaut zu untersuchen, um Amyloidablagerungen frühzeitig zu erkennen.

Nie zu früh

Den Lebensstil im Alter von 35 Jahren anzupassen, um den Ausbruch einer neurodegenerativen Erkrankung im Alter von 75 oder 80 Jahren zu verzögern, ist alles andere als selbstverständlich. Es ist jedoch nie zu früh, sich um Ihr Gehirn zu kümmern. „Im Alter zwischen 30 und 60 Jahren bereiten wir uns auf das Alter vor“, betont Pfarrer.R Allali. Die „Lancet“-Experten haben die Hauptrisikofaktoren nach dem Lebensalter klassifiziert, in dem Interventionen sinnvoll sein können, und betonen auch, dass „Umweltinterventionen besonders wichtig sind“. Dann sollten wir Bilanz ziehen und darüber nachdenken, was getan werden kann!

Es ist wichtig, dass Prävention mit der Vorstellung von Vergnügen verbunden wird und so weit wie möglich die Schaffung einer Bindung ermöglicht. Hat Sie beispielsweise körperliche Aktivität noch nie gereizt? Was wäre, wenn Sie Tango oder Salsa anfangen würden? „Tanzen fördert neben der Bewegung auch die Koordination und ist eine soziale Aktivität“, ermutigt Yasmina Konow, Fachkrankenschwester des Vereins Alzheimer Schweiz. Auch das Musizieren, Singen, Sprechen oder das Erlernen einer Fremdsprache stärkt nachweislich die Kognition.“

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Die Bedeutung ganzheitlicher Ansätze

Es sei nie zu spät zu handeln: „Alle Präventionsmaßnahmen behalten ihre Gültigkeit für Menschen, bei denen die Erkrankung bereits aufgetreten ist.“ Die Eingriffe wirken sich positiv auf den Verlauf aus und ermöglichen den Erhalt einer besseren Lebensqualität“, erklärt Yasmina Konow, Fachkrankenschwester des Vereins Alzheimer Schweiz, die sich für diese Unterstützung einsetzt.

Ein weiteres Beispiel: Das CareMENS-Programm, das ursprünglich am CHUV entwickelt wurde und nun in allen Kantonen präsent ist, hat gezeigt, dass es von Vorteil ist, Menschen mit beginnender neurodegenerativer Erkrankung einen „Cocktail“ von Aktivitäten anzubieten. „Sudokus zu machen ist gut, aber das allein hat nicht unbedingt einen Effekt“, lächelt Pater.R Gilles Allali, Direktor des Leenaards Memory Center am CHUV. Effektiv sind jedoch Ansätze wie CareMENS, die global sind und alles für den Patienten organisieren.“

Ort für Ratschläge

In ihrem Bericht 2024 schlägt die „Lancet“*-Kommission für Demenz Maßnahmen vor, die auf individueller, aber auch kollektiver Ebene zur Bekämpfung neurodegenerativer Erkrankungen umgesetzt werden sollen. Hier ist die Zusammenfassung:

– Erleichtern Sie den Zugang zu hochwertiger Bildung und fördern Sie anregende kognitive Aktivitäten.

– Machen Sie Hörgeräte zugänglicher und reduzieren Sie die Belastung durch schädlichen Lärm.

– Depressionen wirksam behandeln.

– Fördern Sie die Verwendung von Helmen und Kopfschutz bei Kontaktsportarten.

– Fördern Sie körperliche Aktivität.

– Reduzieren Sie das Rauchen.

– Kampf gegen Bluthochdruck.

– Überwachen Sie Ihren Cholesterinspiegel.

– Behandeln Sie Fettleibigkeit so früh wie möglich, das hilft auch, Diabetes vorzubeugen.

– Reduzieren Sie den Alkoholkonsum.

– Die soziale Isolation älterer Menschen verringern.

– Förderung der Erkennung und Behandlung von Sehverlust.

– Luftverschmutzung reduzieren.

* „Prävention, Intervention und Pflege bei Demenz: Bericht 2024 der ständigen Kommission „The Lancet“ Livingston“, Gill et al., „The Lancet“, Band 404, Ausgabe 10452, 572 – 628

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