Sobald Donald Trump gewählt wurde, beeilten sich alle großen amerikanischen Technologiebosse, ihm „nette“ Glückwunschbotschaften zu schicken, als wollten sie jede Konfrontation mit dem künftigen Präsidenten der Vereinigten Staaten vermeiden. Doch sie könnten schnell desillusioniert werden, denn am Sonntag ernannte Donald Trump Brendan Carr zum Chef der amerikanischen Telekommunikationsregulierungsbehörde FCC. Letzterer ist derzeit einer der Beauftragten dieser Organisation und wird von Elon Musk unterstützt.
Brendan Carr, der vom gewählten Präsidenten als „Kämpfer der freien Meinungsäußerung“ beschrieben wird, hat sich durch seine scharfe Kritik an Technologiegiganten wie Facebook, Google, Apple und Microsoft hervorgetan, denen er vorwirft, ein „Zensurkartell“ zu bilden.
„Zerschlagung des Zensurkartells“
Brendan Carr antwortete auf X schnell und sagte: „Wir müssen das Zensurkartell abbauen und das Recht der Amerikaner auf freie Meinungsäußerung wiederherstellen.“ Am Freitag hatte er bereits diese Unternehmen sowie Organisationen wie NewsGuard, „Faktenprüfer“-Gruppen und bestimmte Werbeagenturen angeprangert, denen vorgeworfen wurde, „einseitige Narrative aufzuzwingen“. Ihm zufolge fungieren diese Akteure als orwellsche Werkzeuge zur Einschränkung der Meinungsfreiheit.
Auch im Medienbereich könnte seine Ernennung erhebliche Folgen haben. Donald Trump hat mehrfach damit gedroht, CBS und ABC ihre Sendelizenzen zu entziehen, da er ihnen vorwarf, Kamala Harris zu bevorzugen. Obwohl solch komplexe Verfahren grünes Licht von der FCC erfordern, scheint Donald Trump entschlossen zu sein, alle verfügbaren regulatorischen Mittel zu nutzen, um den Medien entgegenzuwirken, die er als feindlich erachtet.
Architekt des „Projekts 2025“
Brendan Carr ist außerdem ein starker Befürworter des Hochgeschwindigkeits-Internetzugangs in ländlichen Gebieten, ein Thema, das es ihm ermöglichte, sich mit Elon Musk zu verbünden. Im Jahr 2022 widerrief die FCC eine Subvention in Höhe von 885 Millionen US-Dollar für Starlink, einen Satelliten-Internetdienstanbieter im Besitz des Tesla-Chefs. Brendan Carr kritisierte die Entscheidung und nannte sie eine „regulatorische Vergeltungsmaßnahme gegen Elon Musk“.
Donald Trump lobte das Engagement und sagte, dass Brendan Carr „sicherstellen wird, dass die FCC die Erwartungen des ländlichen Amerikas erfüllt“ und gleichzeitig den „Regulierungsangriff beenden wird, der die Schaffung von Arbeitsplätzen und Innovatoren in den USA lahmgelegt hat“. Schließlich ist Brendan Carr der Autor des Telekommunikationskapitels von „Project 2025“. In diesem Dokument schlägt er eine tiefgreifende Umgestaltung der FCC rund um vier Prioritäten vor: „Kontrolle über Big Tech zurückgewinnen“, „nationale Sicherheit fördern“, „wirtschaftlichen Wohlstand freisetzen“ und „Rechenschaftspflicht und gute Regierungsführung der FCC gewährleisten“.
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