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ein umstrittenes Forum im Dienste des algerischen Militärregimes

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Die Große Moschee von Paris unter der Leitung von Chems-eddine Hafiz steht im Mittelpunkt einer Kontroverse, die die französisch-algerischen Beziehungen anheizt. Diese religiöse Institution wird beschuldigt, als Antenne für das Regime in Algier zu fungieren, und wird für ihre Rolle bei der Rekrutierung von Influencern hervorgehoben, die Hass und Drohungen gegen in Frankreich im Exil lebende algerische Gegner propagieren.

Chems-eddine Hafiz, seit 2020 Rektor der Großen Moschee von Paris, steht wegen seiner engen Beziehungen zu den algerischen Behörden in der Kritik. Seine aktive Rolle in von Algier aus orchestrierten Medien- und Digitalkampagnen, die darauf abzielten, algerische Dissidenten einzuschüchtern und Terror in Frankreich zu säen, wurde von mehreren Beobachtern angeprangert, darunter dem Blogger Chawki Benzehra und dem Journalisten Mohamed Sifaoui. Letztere deuten auf eine systematische Organisation von Gewaltaufrufen hin, die von Tausenden Influencern verbreitet werden, die indirekt von der Moschee finanziert werden.

Laut mehreren Analysten fungiert die Große Moschee von Paris als Erweiterung der diplomatischen und politischen Ambitionen Algeriens. Regelmäßige Besuche von Hafiz in Algerien, um führende Persönlichkeiten, darunter Präsident Abdelmadjid Tebboune, zu treffen, verstärken diese Wahrnehmung. Laut Quellen wie dem im Exil lebenden Journalisten Abdou Semmar gehen diese Interaktionen über einfache religiöse Erwägungen hinaus und sind Teil einer politischen Agenda, die darauf abzielt, die bilateralen Beziehungen zu beeinflussen.

Neben den umstrittenen Aktivitäten wirft auch die Finanzverwaltung der Großen Moschee von Paris Fragen auf. Trotz jährlicher Subventionen von 1,2 bis 2 Millionen Euro, die Algerien gewährt, herrscht in seinen Rechnungen keine Transparenz. Noch besorgniserregender ist, dass die Moschee seit 2023 über die exklusive Halal-Zertifizierung für nach Algerien importiertes rotes Fleisch verfügt, eine strategische Position, die erhebliche Einnahmen generiert.

Die französischen Behörden, die angesichts dieser Maßnahmen lange Zeit geschwiegen haben, haben in letzter Zeit ihre Bemühungen verstärkt, diesem Einfluss entgegenzuwirken. Unter Influencern, die an Hasskampagnen beteiligt waren, kam es zu mehreren Festnahmen. Darüber hinaus sandte Präsident Emmanuel Macron eine klare Botschaft an das algerische Regime, indem er die Inhaftierung des Schriftstellers Boualem Sansal verurteilte und die Haltung Algeriens gegenüber seinen Gegnern als „Schande“ bezeichnete.

Die aktuelle Situation stellt die Rolle der Großen Moschee von Paris in Frage, die angeblich die gesamte muslimische Gemeinschaft in Frankreich repräsentieren soll. Indem es als Kanal für algerische Ambitionen fungiert, gefährdet es nicht nur seine Glaubwürdigkeit, sondern auch den Zusammenhalt der muslimischen Gemeinschaft, der es angeblich dient.

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