Amerikanische Wahl: Stars im Wahlsturm

Amerikanische Wahl: Stars im Wahlsturm
Amerikanische Wahl: Stars im Wahlsturm
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Chappell Roan, ein in den USA aufstrebender Popstar, sorgte letzte Woche in den sozialen Netzwerken für große Aufmerksamkeit. Sie zögerte, eine Stimme für Kamala Harris zu fordern, und kritisierte ihre Zurückhaltung gegenüber LGBT+-Themen und ihre Unterstützung für Israel. Unter dem Vorwurf, Trump in die Hände gespielt zu haben, versicherte die Künstlerin, dass sie niemals für den Republikaner stimmen würde, doch das reichte nicht aus, um den „Shitstorm“ ihrer eigenen Fans zu stoppen. Sichtlich angeschlagen sagte sie am vergangenen Wochenende zwei Konzerte ab, „um ihre Gesundheit zu schützen“.

Das Phänomen ist nicht neu. Viele Künstler wie Taylor Swift, Ariana Grande oder Doja Cat haben bereits über das Gefühl gesprochen, dass ihre Fans eine Art Kontrolle über ihr Leben und ihre Entscheidungen erlangen wollen. Ein Druck, der aus einer „Illusion der Intimität“ entsteht, erklärt Petra Gronholm, Professorin für psychische Gesundheit. „Wir wollen, dass Künstler öffentlich verteidigen, was wir denken, und dass sie uns selbst in ihnen sehen.“
Fans erwarten nicht unbedingt, dass die Unterstützung ihres Stars für einen Kandidaten Wirkung zeigt, sondern eher, dass sie beruhigt werden. Für den Politikexperten David Jackson ist es „nicht absurd, dass sie zumindest wissen wollen, wo es den Prominenten steht, denen sie Geld geben.“

Was die Auswirkungen eines Wahlaufrufs eines Stars betrifft, ist es weiterhin schwierig abzuschätzen. Laut David Jackson scheint die Unterstützung „eher auf Mobilisierung als auf Überzeugungsarbeit abzuzielen“. Im Fall von Taylor Swift löste ihre mobilisierende Botschaft für Kamala Harris einen Ansturm auf eine Website aus, um sich für die Stimmabgabe zu registrieren: 400.000 Klicks in 24 Stunden. „Wie Religion und Politik kann Musik Hingabe erzeugen. Und Menschen zum Handeln motivieren“, fasst der Musikwissenschaftler Mark Clague zusammen.

Trump und Harris Kopf an Kopf

Trotz der vielen Wendungen des Wahlkampfs verspricht die Wahl am 5. November immer noch ebenso unentschlossen und angespannt zu werden. Die demokratische Vizepräsidentin Kamala Harris (59), die in landesweiten Umfragen knapp vor dem ehemaligen republikanischen Präsidenten Donald Trump (78) liegt, hat in den sieben „Swing States“ nicht wirklich die Führung übernommen. Wie schon 2016 und 2020 könnten einige Zehntausend Stimmen in diesen Schlüsselstaaten den Ausschlag geben

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