Ein Fußballspiel auf einer Piratenseite zu sehen ist riskant, aber nicht neu. Auf der anderen Seite ist es überraschend, einen Brief von LaLiga zu erhalten, in dem 261,65 Euro gefordert werden, um dem Gericht zu entgehen! Seit mehreren Monaten nimmt die spanische Fußballliga Nutzer von Ace Stream ins Visier, einer Software, die auf Peer-to-Peer-Sharing basiert. Konkret bedeutet dies, dass Sie durch das Ansehen eines Spiels über diese Anwendung nicht nur Inhalte konsumieren, sondern diese auch an andere Benutzer weitergeben.
P2P, der Kern des Problems
Für LaLiga ist diese Unterscheidung von entscheidender Bedeutung. Anders als ein rein passiver Zuschauer beteiligen sich Ace Stream-Nutzer aktiv an der Verbreitung illegaler Inhalte und befinden sich damit in einer rechtlichen Grauzone. Laut Javier Prenafeta, dem von der Website interviewten Anwalt XatakaDies rechtfertigt ihre Behandlung als „Anbieter“ von Piraten-Streams: „ Sie können sich nicht hinter dem Argument des guten Glaubens verstecken, weil sie den Inhalt teilen, während sie ihn gleichzeitig konsumieren. »
Mit diesem Ansatz kann LaLiga eine Entscheidung des Obersten Gerichtshofs von Katalonien umgehen, der dennoch bekräftigte, dass einfache Zuschauer nicht strafrechtlich verfolgt würden. Durch die gezielte Ausrichtung auf Ace Stream-Nutzer nutzt die Liga technische und rechtliche Unklarheiten, um ihr Vorgehen zu rechtfertigen.
Aber ist es eine gute Idee? In der Welt des Sports ist LaLiga die einzige große europäische Liga, die so weit gekommen ist. Die Premier League in England möchte das Bewusstsein der Zuschauer lieber dadurch schärfen, dass sie betont, dass Piraterie niemals ohne Risiko sei. In Italien führt die Serie A harte Kampagnen, überlässt aber mögliche Sanktionen den Behörden. In Spanien scheint die LaLiga für sich selbst sorgen zu wollen, auch wenn das bedeutet, Risiken für ihr Image einzugehen.
Die von LaLiga verschickten Briefe sind oft vage und erwähnen lediglich eine Verbindung, die mithilfe der IP-Adresse des Benutzers mit einer Piratenplattform identifiziert wurde. Dieser Mangel an Klarheit könnte sich negativ auf sie auswirken, wenn der Fall vor Gericht kommt. Darüber hinaus empfehlen Experten dringend, dass Empfänger einen Anwalt konsultieren, bevor sie etwas bezahlen oder bereitgestellte Dokumente unterschreiben. Tatsächlich könnte das Eingeständnis, illegale Inhalte geteilt zu haben, strafrechtliche Folgen haben.
Es bleibt abzuwarten, ob dieser Ansatz wirksam sein wird. Mit der Senkung der Höhe der Vergleichsansprüche – zunächst auf mehr als 400 Euro angesetzt – will LaLiga offenbar schnelle Zahlungen fördern und einen längeren Rechtsstreit vermeiden. Diese Taktik könnte aber auch einige Fans davon abhalten, sich für legale Angebote zu interessieren, aus Angst vor einer Klage.
Vorerst nimmt LaLiga seine Wette an. Laut seinem Präsidenten Javier Tebas ist es für die Eindämmung der Piraterie von entscheidender Bedeutung, eine ständige Bedrohung für Benutzer von Piratenplattformen darzustellen. Aber diese Pattsituation könnte für die Liga durchaus nach hinten losgehen, wenn sie zu Unrecht unschuldige Zuschauer ins Visier nimmt oder das Vertrauen der Fußballfans verliert.
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