Dank eines hart erarbeiteten 2:1-Erfolgs gegen eine vor allem vor der Pause gut mitspielende Eintracht aus Frankfurt sicherte sich Bayer Leverkusen drei Punkte und klopft in der Tabelle wieder oben an.
Leverkusens Coach Xabi Alonso nahm im Vergleich zum 2:2 gegen Kiel vor der Länderspielpause drei Änderungen vor: Für Palacios, Hofmann und den zuletzt angeschlagenen Wirtz (alle Bank) begannen Hincapie, Adli und Terrier.
Frankfurts Trainer Dino Toppmöller stellte im Vergleich zum 3:3 gegen Bayern sogar viermal um. Im Tor kehrte Trapp nach Verletzung für Kaua Santos zurück. Zudem spielten Nkounkou, Götze und Dina Ebimbe an Stelle von Skhiri, Chaibi (beide Bank) sowie dem erkrankten Knauff.
Boniface vergibt, Marmoush vollstreckt vom Punkt
Ohne Anlaufzeit startete das Spiel mit viel Tempo, wobei beide Seiten das Mittelfeld immer wieder schnell überspielten. Schon in der 5. Minute gab es nach einer unglücklichen Aktion von Dina Ebimbe, der den Ball aus dem Strafraum klären wollte, aber ungewollt Adli am Fuß traf, Elfmeter für Bayer. Referee Brych bestätigte nach VAR- und eigener Video-Überprüfung die Entscheidung. Boniface scheiterte aber mit einem schwachen Schuss in den Armen von Trapp (9.).
Nachdem Marmoush mit der ersten Offensivaktion mit einem satten Schuss gleich den Pfosten traf (12.), gab es kurz darauf auch für die Eintracht nach Video-Check Strafstoß – Andrich hatte dem Ägypter noch im Strafraum das Standbein kurz weggezogen. Der Gefoulte trat selbst an und verwandelte wuchtig gegen Hradecky in dessen historischem 300. Bundesliga-Spiel.
Andrich vollendet wunderbaren Spielzug
Insgesamt hatte die Werkself etwas mehr Spielanteile und auch klare Offensivaktionen und erzielte in der 25. Minute nach doppeltem Doppelpass, erst mit Adli, dann mit Terrier, auch den verdienten Ausgleich durch Andrich. Der Nationalspieler war es auch, der Trapp mit einem Heber von jenseits der Mittellinie rund zehn Minuten später beinahe überwand (35.). Trotz Leverkusener Drangphase in der Schlussphase vor der Pause blieb es nach einer sehr munteren ersten Hälfte beim 1:1 zur Pause.
Nach der Pause wurde die Partie einseitiger. Leverkusen dominierte nun zumeist das Geschehen, die Eintracht trat jenseits der Mittellinie nur noch selten in Erscheinung. Boniface kam früh nach Wiederbeginn zu einer guten Kopfballgelegenheit aus kurzer Distanz, verzog jedoch ein wenig (49.). Nach gut einer Stunde scheiterte Andrich nach gelungenem Spielzug am rechten Pfosten (63.). Direkt danach zog Xabi Alonso seinen Joker und brachte neben Aleix Garcia auch Spielmacher Wirtz (64.).
Trapp im Pech, Hradecky im Glück
Und Wirtz benötigte keine Eingewöhnungszeit, um sofort zum Dreh- und Angelpunkt im Offensivspiel der Werkself zu werden. Zunächst scheiterte der Nationalspieler selbst noch an Trapp (68.), aber wenige Minuten später leitete Wirtz mit einer Flanke das 2:1 ein. Trapp verlängerte im Zentrum per Fuß ungewollt an den linken Pfosten, wo Boniface diesmal eiskalt abstaubte (72.). In der Folge vermochte es die SGE nicht mehr, entscheidend Druck auf das 2:2 zu machen, stattdessen verpasste Schick nach etwas zu hartem Tella-Zuspiel die Vorentscheidung knapp (89.).
Schon in der Nachspielzeit hätte Ekitiké nach einen Fehler von Hradecky, der beim Klärungsversuch vor dem Strafraum Tah anschoss, beinahe noch das 2:2 erzielt, doch inklusive leichtem Tah-Schubser gegen Ekitiké konnte die Bayer-Abwehr in höchster Not noch klären (90.+1) und sicherte der Alonso-Elf so den knappen Erfolg.
Leverkusen gastiert am Mittwoch (18.45 Uhr) in der Champions League bei Stade Brest und in der Liga am Samstag (18.30 Uhr) in Bremen. Frankfurt empfängt am Donnerstag (18.45 Uhr) in der Europa League den lettischen Vertreter Rigas Futbola Skola und tritt in der Liga am Sonntag (17.30 Uhr) bei Union Berlin an.