Yverdon kann es nicht mehr. Für die Nord-Waadtländer ist es die dritte Heimniederlage in Folge. Diesen Samstag verloren sie 0:1 gegen Luzern.
Der Abend begann mit großem Tamtam auf der Tribüne. Kop 14, die Fangruppe von Yverdon, feierte tatsächlich ihr drittes Jubiläum. Die Ultras veranstalteten deshalb beim Erscheinen der Spieler auf dem Spielfeld eine pyrotechnische Show.
Es war wahrscheinlich der denkwürdigste Moment der ersten Halbzeit. Denn dieser Auftakt des Treffens verlief eher flach. Luzern war das präsenteste Team. Nach 45 Minuten wies die Statistik einen Ballbesitzanteil der Deutschen von 60 % aus. Der FCL, der in dieser Zeit ebenfalls 10 gegen 2 Schüsse für die Yverdonnois abgegeben hat.
Der Luzerner erspielte sich daher einige Chancen, es mangelte ihm jedoch gravierend an der Präzision vor dem Tor, um den Vorteil zu nutzen. In der 32. Minute hätten sie mit Thibault Klidje am langen Pfosten noch beinahe den Führungstreffer erzielt. Dabei war die Rettung von Paul Bernardoni nicht mitgerechnet.
Yverdon erwies sich schließlich in der 41. Minute als gefährlich, dank eines Schusses von Mauro Rodrigues. Doch der Luzerner Torwart sagte nein. Zwei Minuten später eroberte Boris Cespedes den Ball sehr gut zurück. Die Nr. 10 aus Nordwaadt schickte ihn nach vorne, Hugo Komano startete einen großen Sprint und flankte dann. Leider war niemand vor dem Käfig, der daraus eine echte Chance machen konnte.
Erst zu Beginn der zweiten Halbzeit erzielte Luzern per Elfmeter den einzigen Treffer des Spiels. Donat Rrudhani hatte keine Probleme, sich zu verwandeln.
Eine Viertelstunde später hätte Luzern seinen Vorsprung beinahe festigen können. Doch Klidjes Schuss ging knapp am Pfosten vorbei. Und trotz einiger Versuche von Yverdon, vor dem Tor Druck auszuüben, konnten die Männer von Alessandro Mangiarratti den Spielstand nicht ändern.
Individuelle Arbeit
„Wir haben ein Spiel verloren, das wir nicht hätten verlieren dürfen, denn es war kein Spiel, das uns allzu viele Sorgen bereitet hat“, sagte der Yverdon-Trainer nach dem Spiel. Er lobt zwar immer noch seine „ziemlich organisierte“ Abwehr, gibt aber zu, „dass wir nicht so gut mit dem Ball waren, jeder Spieler muss mehr individuell leisten.“
Auf Spielerseite herrschen natürlich Enttäuschung und Frustration.
Wenn wir uns die Statistiken ansehen, haben die Yverdonnois am Ende 6 Mal geschossen und von diesen 6 Schüssen war nur einer auf dem Tor. Wie ist das zu erklären?
„Es gibt noch viel zu tun.“ Diesen Satz haben wir seit Saisonbeginn oft gehört. Ja, vor ein paar Monaten konnten wir verstehen, dass es bei einer fast komplett erneuerten Belegschaft Automatismen gibt. Aber was ist nach 4 Monaten der Meisterschaft immer noch ein Problem mit dieser Yverdon-Mannschaft? Laut Hugo Komano sollte nicht die Mannschaft befragt werden, sondern jeder Spieler, der „heute Abend in den Spiegel schaut“.
Der Trainer ist derselben Meinung. „Es stört mich ein wenig, dass wir ein Gegentor kassieren, weil wir bei einem Konter auf halber Höhe des Feldes einen Ball verlieren und dann den Elfmeter verursachen“, gibt er zu. Ich beurteile nicht die Entscheidung, den Elfmeter zu vergeben, sondern eher die Situation, wenn man den Ball verliert. Wir dürfen es nicht verlieren und mehr Qualität in das investieren, was wir tun.“
Wenn man aus diesem Abend noch etwas Positives mitnehmen kann, dann ist es, dass in zwei Spielen nur ein Gegentor kassiert wurde. „Wir sammeln weniger als letztes Jahr, aber vorne fehlt etwas“, fügt Alessandro Mangiarratti hinzu. Ohne Mahious, Carlos oder Liziero haben wir viele Tore verloren. Das sind Spieler, die wir bisher nicht ersetzen konnten.“
Yverdon hat an diesem Abend keine Zeit zum Verweilen. Am Mittwoch empfängt die Nord-Waadtländer Lugano zum Achtelfinale des Schweizer Pokals. Bevor er am Samstag nach Zürich reist, um gegen Grasshopper anzutreten.