Der Waadtländer Staatsrat hat am Dienstag seinen Gegenentwurf zur Volksinitiative „Für eine ambitionierte Waadtländer Sportpolitik!“ eingereicht. Als Ergebnis des ersten kantonalen Sport- und Bewegungskonzepts sei das Dokument entsprechend den Rückmeldungen aus der öffentlichen Vernehmlassung von Ende Juni bis Ende letzten August angepasst worden, schrieb die Waadtländer Regierung am Dienstag in einer Medienmitteilung. Weder am Geist des Projekts noch an den finanziellen Mitteln habe sich etwas geändert, betont er.
Konkret zielt das Vorhaben der Regierung darauf ab, transversale Sportpolitiken wie Gesundheit, Inklusion oder Integrität, Breiten- und Vereinssport, Leibeserziehung, schulischen und außerschulischen Sport, internationalen Sport, Wirtschaft und Forschung, Spitzensport und Nachwuchsförderung zu unterstützen. Ohne die Sportinfrastrukturen und Bewegungsräume zu vergessen.
National und regional
Zu den vorgenommenen Änderungen gehört nun auch die Unterstützung der Organisation von Schweizermeisterschaften auf Waadtländer Boden, während der Schwerpunkt des Gegenprojekts zunächst auf internationalen Veranstaltungen lag. Ziel der Massnahme ist es, die Attraktivität des Kantons als Austragungsort nationaler Sportveranstaltungen zu stärken.
Darüber hinaus wurden ausschließlich nationale Leistungszentren (NPCs) unterstützt. In der endgültigen Fassung sind auch regionale Leistungszentren enthalten.
Schliesslich wurden die Obergrenzen und Subventionssätze angepasst, um gezielter auf die Bedürfnisse der lokalen Behörden und des Waadtländer Vereinsgefüges einzugehen. Mit den beiden Rahmenkrediten im Umfang von insgesamt 150 Millionen Franken über sechs Jahre hinweg werden bis zu 35 Prozent des Baus der regionalen Sportinfrastruktur gefördert.
Abstimmung bis September 2025
Die im Rahmen des Gegenprojekts vorgeschlagenen 36 Maßnahmen bedeuten eine Erhöhung der Betriebskosten zugunsten von Sport, Bewegung und Bewegung um fast 36 Millionen pro Jahr, heißt es in der Pressemitteilung. Hinzu kommen Investitionen in Form von zwei Rahmenkrediten über 150 Millionen.
Diese Beträge zusammen mit den finanziellen Verpflichtungen des Staates (aktueller Haushalt und Subventionen) belaufen sich auf die jährliche Gesamtfinanzierung des Waadtländer Sports von über 72 Millionen. Vorbehaltlich der Zustimmung des Grossen Rates könnte der Gegenentwurf des Ständerats bis September 2025 zur Volksabstimmung vorgelegt werden.
Die von den Abgeordneten Sergei Aschwanden (PLR) und Sébastien Cala (PS) getragene Volksinitiative „Für eine ehrgeizige Waadtländer Sportpolitik!“ war im August 2022 erfolgreich. Sie hatte 24.000 Unterschriften gesammelt, doppelt so viele wie das erforderliche Minimum. Sie fordert, dass der Kanton jährlich mindestens 100 Millionen für den Sport in all seinen Formen aufwendet.