Nach vielleicht einigen Exzessen während der Feierlichkeiten zum Jahresende ist der Monat Januar meist von Nüchternheit geprägt, mit seinen berühmten guten Vorsätzen oder der Herausforderung des trockenen Januars. Dieses Jahr ist es jedoch auf der anderen Seite des Atlantiks ganz anders.
Von Clément Inbona, Fondsmanager und Olivier de Berranger, CEO und Co-CIO
Wenige Tage vor der Amtseinführung von Donald Trump, die am 20. Januar auf den Stufen des Kapitols in Washington stattfinden wird, markieren bereits mehrere Exzesse den Kurs der Trump-2.0-Regierung.
Auf diplomatischer Seite deuten Donald Trumps Ausbrüche in Mexiko, Kanada und Grönland sowie die wiederholte Einmischung von Elon Musk in die deutsche oder britische Politik darauf hin, dass die Verbündeten oder historischen Partner der Vereinigten Staaten positivere Beziehungen erleben werden. im kommenden Vierjahreszeitraum beunruhigt sein. Noch besorgniserregender ist, dass territoriale Souveränität und Selbstbestimmung für Uncle Sam keine Zufluchtsorte mehr sind. Eine Revolution, die langfristig zu umfassenderen regionalen Ambitionen bei anderen Großmächten führen könnte. Bei Taiwan denken wir natürlich an China.
Auf demokratischer Ebene verdeutlicht die Lockerung der Moderation sozialer Netzwerke auf Facebook oder Instagram den Eintritt in eine Ära der Postfaktischen. Die Schleusen der Desinformation, gefälschte Nachrichtendes Deepfakes und Verschwörungstheorien sind in den Vereinigten Staaten inzwischen völlig offen und werden weiterhin die demokratischen Garantien untergraben.
-Auf wirtschaftlicher Ebene deutet Elon Musk auf einen Knockout der amerikanischen Regierung hin. Mit dem Ziel, die Effizienz durch Kürzungen der öffentlichen Ausgaben zu steigern, will Elon Musk den Bundeshaushalt um 1.000 bis 2.000 Milliarden Dollar oder zwischen 15 und 30 % des aktuellen Haushalts kürzen. Dies zu erreichen, ohne viele Beamte arbeitslos zu machen und ohne die öffentliche Auftragsvergabe drastisch einzuschränken, erscheint unwahrscheinlich. Während die mittelfristigen Folgen im Hinblick auf die Defizit- und Schuldenentwicklung positiv sein könnten, besteht die Gefahr, dass ein solcher Schock für Beschäftigung und öffentliche Nachfrage das amerikanische Wachstum kurzfristig beeinträchtigt. Donald Trump seinerseits hält sich immer noch zurückhaltend, was den Umfang und das Spektrum der Zölle angeht, die bald nach seinem Amtsantritt eingeführt werden.
So viele Auswüchse und Unsicherheiten, die es schwierig machen, die nächsten vier Jahre auf vielen Ebenen, einschließlich der Aktienmarkttrends, abzuschätzen. Aber Trumps erste Amtszeit liefert eine erste Erkenntnis: Es ist besser, bei tatsächlichen Entscheidungen zu bleiben und die Rhetorik der künftigen amerikanischen Regierung nicht wörtlich zu nehmen.
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