Die Staatsanwaltschaft des Kantons Schaffhausen hat die Sicherungsverwahrung einer Person nach dem Einsatz der Sarco-Selbstmordkapsel in Merishausen (SH) beantragt. Alle weiteren im Zusammenhang mit diesem Fall festgenommenen Personen wurden freigelassen.
Unter den Festgenommenen befanden sich der Co-Vorsitzende des Selbstmordhilfevereins „The Last Resort“ Florian Willer, zwei Anwälte sowie ein niederländischer Fotojournalist, der den ersten Einsatz der Kapsel für eine Zeitung in seinem Land „begleitet“ hatte.
Staatsanwalt Peter Sticher wurde von einem Anwalt darüber informiert, dass die Sarco-Kapsel gerade in der Nähe einer Waldhütte in Merishausen eingesetzt worden sei. Vor Ort entsandte Polizeibeamte beschlagnahmten die Anlage, verhafteten die Verdächtigen und transportierten die Leiche des Kapselbenutzers zur Obduktion nach Zürich.
Den Antrag auf Sicherungsverwahrung bestätigte er am Donnerstag, ohne jedoch weitere Einzelheiten zu nennen. Das zuständige Gericht hat 48 Stunden Zeit, den Antrag zu bearbeiten.
>> Lesen Sie noch einmal: In Schaffhausen kam erstmals die umstrittene Selbstmordkapsel „Sarco“ zum Einsatz
Nicht im Einklang mit dem Gesetz
Gesundheitsministerin Elisabeth Baume-Schneider (PS) erklärte am Montag in der Fragestunde im Nationalrat, dass die Suizid-Hilfskapsel nicht gesetzeskonform sei.
Einerseits entspricht die Kapsel nicht den Anforderungen der Produktsicherheitsgesetzgebung und darf daher nicht in Verkehr gebracht werden. Andererseits sei die Verwendung von Stickstoff in der Kapsel nicht mit dem Zweckartikel des Chemikaliengesetzes vereinbar, betonte der Bundesrat.
Diesen Sommer gab „The Last Resort“ gegenüber den Medien bekannt, dass die von ihm beworbene Sarco-Kapsel bis Ende des Jahres in der Schweiz zum Einsatz kommen werde. Die Staatsanwälte mehrerer Kantone, darunter auch Schaffhausen, teilten umgehend mit, dass sie im Falle eines Einsatzes der Kapsel auf ihrem Territorium ein Strafverfahren eröffnen würden.
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Die Frage der Unterstützung
Der Co-Präsident von Exit Suisse romande, Romano La Harpe, wurde am Mittwoch um 19.30 Uhr zu den Nachrichten auf RTS eingeladen und war nicht für die Sarco-Kapsel. „Wir haben eine Unterstützungspolitik. Es geht nicht nur darum, das Produkt zu geben, damit die Person verschwindet. Wir unterstützen Menschen, wir bieten ihnen etwas anderes, Palliativpflege, den Besuch in geschützten Wohnungen“, erklärte er.
Er fährt fort: „Wir versuchen, die Abreise so lange wie möglich hinauszuzögern. Und wenn die Person zu sehr leidet, dann bieten wir das Produkt an. Wir haben Schutzmaßnahmen, Ärzte, die überwachen, während wir bei Sarco nichts wissen.“ „Wenn sich jedoch herausstellt, dass Sarco in der Schweiz legal ist, handelt es sich in diesem Fall um eine ergänzende Methode“, schlussfolgert Romano La Harpe.
asch mit ats