Fünf Minuten der zweiten Halbzeit waren im Estadi Olimpic Lluis Companys abgelaufen, als Berns Gastspiel in Barcelona endgültig in einem Debakel auszuarten drohte. Nach einer Ecke köpfte Robert Lewandowski den Ball aus kürzester Distanz zum 4:0 über die Linie. Zum dritten Mal an diesem Champions-League-Abend gerieten die Young Boys in eine Standardsituation.
Und tatsächlich: Nicht nur wollte der Schweizer Vertreter gegen die durchrotierten und nun sparsam agierenden Katalanen nichts Nennenswertes mehr erreichen. Mohamed Ali Camara sorgte sogar für den unglücklichen, aber etwas symptomatischen Schlusspunkt: Er verlängerte einen Pass ins eigene Tor zum 0:5 (81.). Den vermeintlichen Ehrentreffer von Joël Monteiro (91.) kassierte VAR dann wegen einer ganz leichten Abseitsstellung.
Wie schon bei der 0:3-Heimniederlage im CL-Auftakt gegen Aston Villa musste YB letztlich nur Erfahrungen sammeln. Barcelona hingegen schaffte es, auf die 1:2-Niederlage bei der AS Monaco zu reagieren.
Nach 7 Minuten gibt es einen Knall
„Komm gut ins Spiel, mach die Räume eng, damit du deine Individualität nicht zur Schau stellen kannst“, hatte Trainer Patrick Rahmen vor dem Gastspiel in Barcelona gefordert. Dieser Matchplan wurde bereits nach 7 Minuten verworfen. Berns gesamte Abwehr kam immer einen Schritt zu spät, wenn Barça eine schöne Kombination hinlegte. Letztlich fand Raphinha mit seinem Pass Lewandowski, der aus kurzer Distanz locker einschob.
Zumindest ergebnistechnisch blieb YB zunächst im Spiel und musste Barcelona, angeführt vom turbulenten Youngster Lamine Yamal, keine weiteren Großchancen mehr zulassen. Dann sorgte ein Doppelschlag für die frühe Vorentscheidung:
- 34. Minute: Eine Ecke wird kurz ausgeführt. Pedri schießt nach einer schönen Finte, Cedric Itten rettet per Kopf. Raphinha schiebt den Abpraller dann in den YB-Kasten.
- 37. Minute: Nur 3 Minuten später wurde den Gästen ein weiterer Freistoß zum Verhängnis. Nach einem Freistoß steigt Inigo Martinez am höchsten und köpft am unglücklichen Goalie Marvin Keller vorbei zum 3:0.
Ebrima Kolley hätte dem Spiel nach einer halben Stunde zumindest vorübergehend eine andere Richtung geben können. Der YB-Stürmer schloss im Strafraum auf der linken Seite frei ab. Sein überhasteter Abschluss ging jedoch deutlich am Tor vorbei. Im Nachhinein kann nicht davon ausgegangen werden, dass ein Tor letztendlich mehr als nur ein kosmetisches Ergebnis gewesen wäre.
So geht es
YB strebt am Sonntag um 16:30 Uhr beim FC Basel den zweiten Saisonsieg in der Super League an. Die Champions League geht erst am 23. Oktober weiter, wenn Bern Inter Mailand empfängt (21 Uhr live auf SRF).
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