Microsoft steht in Deutschland unter verstärkter Beobachtung

Microsoft steht in Deutschland unter verstärkter Beobachtung
Microsoft steht in Deutschland unter verstärkter Beobachtung
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Das Bundeskartellamt hat Microsoft am Montag wegen seiner marktbeherrschenden Stellung nach anderen Technologieriesen unter verstärkte Beobachtung gestellt. Laut einer Pressemitteilung erklärte die deutsche Aufsichtsbehörde im Rahmen eines deutschen Gesetzes von 2021, das ihre Befugnisse gegen Internet-Schwergewichte ausweitet, dass Microsoft „ein Unternehmen von großer Bedeutung auf dem Markt ist, das den Wettbewerb erheblich beeinträchtigt“. Das bedeute, dass die Kartellbehörde aufgrund ihres Einflusses dem US-Konzern „wettbewerbsschädliche Praktiken“ untersagen könne, heißt es in der Pressemitteilung weiter.

„Wir werden konstruktiv und verantwortungsvoll mit dem Bundeskartellamt zusammenarbeiten“, reagierte ein Microsoft-Sprecher in Deutschland gegenüber AFP.

Nachdem man sich seit Frühjahr 2023 für den Microsoft-Fall interessiert, scheine es, dass „die zahlreichen Produkte“ des Redmonder Konzerns „in Unternehmen, Verwaltungen und Haushalten allgegenwärtig sind“, kommentierte der Präsident der Organisation, Andreas Mundt.

Microsoft dominiert seit langem den Markt mit seinem Windows-Betriebssystem, zu dem noch Office-Anwendungen und andere vernetzte Software hinzukommen, die insbesondere in Unternehmen vorhanden ist, heißt es. Das Microsoft-System sei damit „durch Cloud und künstliche Intelligenz (KI) integrierter denn je“, so Mundt.

Microsoft gelingt es, schnell in neue Märkte vorzudringen und dort führende Positionen aufzubauen, beispielsweise mit Teams-Messaging, seiner Xbox-Spielekonsole und dem professionellen Netzwerk LinkedIn, und gleichzeitig KI-Lösungen zu integrieren, insbesondere dank der Zusammenarbeit mit OpenAI, dem ChatGPT-Launcher, auf seiner Azure-Plattform.

Microsoft wird von der Regulierungsbehörde verstärkt überwacht, das Amt hat jedoch noch keine Entscheidung über die Einleitung spezifischer Untersuchungen seiner Praktiken getroffen. Dies gilt jedoch für bestimmte Praktiken anderer großer Technologieunternehmen wie Alphabet/Google, Meta/Facebook, Amazon und Apple, die vom Amt bereits als marktbeherrschend anerkannt werden. Apple hat diese Entscheidungen beim Bundesgerichtshof angefochten.

Technologiegiganten stehen aufgrund ihrer marktbeherrschenden Stellung und Steuerpraktiken weltweit zunehmend unter Druck.

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