Die jüngste Umfrage des Game Developers Collective, einer Organisation, die Fachleute aus der Videospielbranche zusammenbringt, zeigt ein besorgniserregendes Ergebnis für den Virtual-Reality-Markt. Mehr als die Hälfte der Entwickler glaubt, dass dies in diesem Sektor der Fall ist „Rückgang oder Stagnation“. Trotz technologischer Fortschritte und der kürzlichen Einführung von Apple Vision Pro bezeichnen 56 % der befragten Entwickler den VR-Markt als wenig einladend. Davon glauben 38 %, dass sich der Markt im Stillstand befindet, während 18 % glauben, dass er sich in einer Rezession befindet.
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Die Preise für Virtual-Reality-Headsets bleiben eines der Haupthindernisse für die breitere Verbreitung dieser Geräte. Die PlayStation VR2 (deren Produktion Sony eingestellt hat) beispielsweise startete mit einem hohen Preis von 599,99 €, ohne bisherige Preisnachlässe, was ihr Wachstum bremste. Im Gegensatz dazu hat sich Meta für eine aggressivere Strategie entschieden, indem es den Preis seiner Quest-Headsets schrittweise senkte oder kostengünstigere Modelle auf den Markt brachte, um den Einstieg der Verbraucher in den VR-Markt zu fördern. Das Meta Quest 3S-Headset (128 GB) kostet daher 329,99 €.
Für viele Entwickler kommt diese finanzielle Hürde zu anderen strukturellen Problemen hinzu: 88 % der Entwickler verweisen auf den begrenzten Umfang und die geringe Größe des VR-Marktes, wobei die Verbraucherobergrenze zu schnell erreicht wird, als dass Spiele wirklich profitabel wären. Zu den weiteren angesprochenen Herausforderungen gehören die Komplexität der Schaffung immersiver und komfortabler Erlebnisse (38 %) und der Mangel an Finanzierungsmöglichkeiten (35 %), Faktoren, die dazu beitragen, das kreative und kommerzielle Potenzial des VR-Sektors einzuschränken.
Die Mehrheit der Studios, die noch keine VR-Titel entwickeln, hat nicht die Absicht, den Schritt zu wagen: 53 % der Entwickler glauben, dass ihr Unternehmen niemals in virtuelle Realität investieren wird. Nur eine kleine Minderheit erwägt einen möglichen Übergang: 13 % der Befragten erwägen einen Einstieg in diesen Markt in den nächsten fünf Jahren. Die Begeisterung bleibt daher mäßig, insbesondere wenn Studien zeigen, dass die Akzeptanz von VR-Technologien in der breiten Öffentlichkeit noch immer nur schwer an Fahrt gewinnt.
Apple Vision Pro: die feuchte Zündpille
Um auf das Apple-Headset zurückzukommen: Die Ankündigung des Apple Vision Pro löste bei den Entwicklern nicht die erwartete Begeisterung aus, obwohl sie als technischer Fortschritt im Bereich VR und Augmented Reality gefeiert wurde. 72 % von ihnen glauben, dass dieses Gerät keinen wesentlichen Einfluss auf die Zukunft des VR-Gamings haben wird.
Die Ergebnisse dieser Umfrage zeigen anhaltende Skepsis gegenüber dem Potenzial der virtuellen Realität, sich in der Videospiellandschaft zu etablieren, selbst bei High-End-Produkten wie dem Apple Vision Pro. In Ermangelung einer Kostensenkung und eines echten Durchbruchs in Bezug auf Inhalt und Benutzerkomfort scheint der VR-Markt in einer Sackgasse zu stecken, und Entwickler stellen seine langfristige Rentabilität in Frage.
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