Weit entfernt von Modellen mit seitlichen und vertikalen Schallwandlern liegt beim S70TY in der Rede von LG mehr der Klangrealismus und die Qualität der Dialoge als das Eintauchen selbst im Vordergrund. Der Hersteller gibt diesen Räumlichkeitsgedanken jedoch nicht auf, insbesondere dank des Vorhandenseins eines einzelnen vertikalen Lautsprechers in zentraler Position, einer gelinde gesagt untypischen Anordnung.
Im Übrigen setzt LG auf eine bewährte Formel: große Soundbar, ausreichend Konnektivität, dedizierter Subwoofer.
Das Ganze ist skalierbar, da die Möglichkeit besteht, ein Paar SPT8-S-Hecksatelliten hinzuzufügen. Ein Set, das alle Elemente vereint, wird von LG auch unter der Bezeichnung S70TR vertrieben.
Preis und Verfügbarkeit
Das LG S70TY ist seit April 2024 zum Einführungspreis von 349 Euro erhältlich. Der S70TR, der zwei zusätzliche Satelliten hinzufügt, wurde für 449 Euro auf den Markt gebracht.
Testbedingungen
Wir haben das S70TY-Set unter der Firmware-Version 24071852 mit der LG ThinQ-App in der Version 5.0.36320 getestet.
Konstruktion
Das LG S70TY sieht sehr schlicht aus, ist nicht besonders ehrgeizig und nimmt die Form dennoch überraschend ernst. Groß genug (950 mm), um mit einem 42- bis 65-Zoll-Bildschirm zu arbeiten, flach (63 mm) und schmal genug (115 mm), um sich an die meisten Konfigurationen anzupassen, bildet es eine schöne Synthese zwischen Diskretion und Eleganz. Sein völlig mattes, anthrazitgraues Kleid passt zu einem sehr raffinierten Gesamtdesign, da es vollständig quaderförmig ist, aber mit ein paar kleinen Details verziert ist. Am erfolgreichsten ist zweifellos die abgeschrägte Fassade.
Obwohl wir nicht von einem dichten (knapp 3 kg) oder Premium-Gerät sprechen können, kompensiert das LG S70TY den Verzicht auf Stoff und den geringen Metallanteil (nur das Frontgitter) mit einem sehr seriösen Gehäuse. Die Marke entscheidet sich tatsächlich für einen Kunststoff, der das nicht ist billig das zusätzlich zu seinem matten Aussehen eine leicht griffige Oberfläche hat, die sich sehr angenehm anfühlt.
Der kabellose Subwoofer ist etwas klassischer, aber auch hier ausreichend ausgereift. Es ist eher kompakt und diskret und verfügt zudem über eine abgeschrägte Fassade, die eine gewisse stilistische Einheit schafft.
Zubehör
Wenig überraschend besteht die Verpackung aus einer Fernbedienung (inkl. Batterien), einer Wandhalterung und einem HDMI-Kabel.
Drahtlose Konnektivität und Übertragung
Ohne ein echtes Audio-Center zu sein, bietet das LG S70TY weitgehend das Nötigste. So integriert diese Leiste einen mit 4K/120 Hz, VRR und ALLM kompatiblen HDMI 2.1-Eingang, einen HDMI eARC-Anschluss, einen optischen Eingang sowie einen USB-A-Anschluss zum Laden und Abspielen von Audioinhalten auf Tasten. Dieses Modell ist daher nicht schlechter ausgestattet als die High-End-Referenz S95TR und wir können ihm nur das Fehlen eines Line-Eingangs (Klinke oder Cinch) vorwerfen.
Andererseits impliziert seine recht erschwingliche Positionierung das Fehlen vernetzter Funktionen. Im Lieferumfang ist nur ein Bluetooth-Chip enthalten, der sowohl für die Verbindung mit der speziellen App als auch für die Verwendung als Audioempfänger nützlich ist. In diesem Modus vollbringt der Bluetooth-5.1-Chip keine Wunder. Wir haben keinen Anspruch auf schnelles Pairing, keine Mehrpunktverbindung oder erweiterte Codecs. Was die gemessene Latenz von 280 ms betrifft, so liegt diese im Durchschnitt für Produkte dieses Genres und ist zu hoch, um keine Ton-Bild-Verzögerung festzustellen.
Benutzererfahrung
Im Einklang mit den jüngsten Balken der Marke ist das Benutzererlebnis des LG etwas verwirrend, aber insgesamt effektiv. Die erste zu zähmende Besonderheit besteht darin, dass das Frontdisplay nicht durch einen kleinen alphanumerischen Bildschirm dargestellt wird, sondern durch drei RGB-LEDs, die in vertikaler Anordnung angeordnet sind. So ist ein kleiner Farbcode mit den unterschiedlichen Eingängen verbunden, aber auch innerhalb des Lautstärkerahmens mit einem Mix aus Farbe und Anzahl der leuchtenden LEDs. Natürlich ist ein wirklich gutes Display deutlich intuitiver als die Lösung von LG, aber die LEDs sind hier unter allen Umständen lesbar und die Marke verknüpft die komplexeren Einstellungen (einschließlich Soundmodi) mit Sprachanweisungen.
Dieses Display geht Hand in Hand mit der klassischen LG-Fernbedienung. Sie ist bei allen modernen Soundbars des Herstellers nahezu identisch, bietet zwar keine besonders reichhaltigen Einstellungsmöglichkeiten, bleibt aber recht einfach zu bedienen, solange man sich an die Grundfunktionen hält. Für Nutzer aktueller LG-Fernseher steht eine eigene Oberfläche zur Verfügung, die alle Anpassungen hervorhebt. Schließlich, und das ist alles andere als überraschend, gehen die integrierten Touch-Bedienelemente der Soundbar auf das Offensichtlichste ein: Ein-/Ausschalten, Eingangsauswahl, Lautstärke und Bluetooth-Kopplung.
Zur Unterstützung seiner neuen Soundbar-Generation stellt LG schrittweise von der speziellen LG Soundbar-App auf LG ThinQ um, eine Art Gasfabrik, die alle vernetzten Produkte (einschließlich Bluetooth) vom Fernseher bis zur Waschmaschine zusammenführt. Sollte der Einstieg für einen Nutzer, der nur eine Soundbar nutzen möchte, unnötig mühsam sein, bleibt die dedizierte Schnittstelle einmal in den Produkteinstellungen in etwa gleich wie bisher. Ganz einfach: ThinQ ermöglicht in diesem Fall den Zugriff auf alle Einstellungen, ohne sich in eine endlose Baumstruktur begeben zu müssen.
Audio
Die als 3.1.1 beschriebene Architektur des LG S70TY ist relativ untypisch, da seine Atmos-Kompatibilität auf einem einzelnen vertikalen Lautsprecher basiert, der in einer zentralen Position platziert ist. Die Surround-Dimension basiert nicht auf einem in die Seiten integrierten Wandler. Die Soundbar verfügt an jedem Ende über ein Paar aus Hochtöner und elliptischem Tieftöner, einen Mittelhochtöner in der Mitte und einen weiteren Mittelhochlautsprecher in der Mitte auf der Oberseite. Insgesamt also sechs Redner. Der Subwoofer bleibt ganz klassisch und verfügt über einen einzigen Tieftöner mit Bassreflexbestückung. All dies geht laut LG mit einer Ausgangsleistung von 400 W einher, eine Zahl, die angesichts der fehlenden Genauigkeit dieser Messung nicht viel bedeutet.
Insgesamt ist das S70TY weder schlecht noch beeindruckend, da es nicht in die Tücken vieler Einsteigerkonkurrenten gerät. Ehrlich gesagt, seine technische Qualität führt zu einer Klangsignatur ohne große Unausgewogenheit, aber gespickt mit Schwingungen an der Spitze des Spektrums.
Am beeindruckendsten ist, dass der Subwoofer es schafft, sehr tief und mit einer gewissen Kraft zu singen. Er kollabiert nur in den niedrigsten Frequenzen und entwickelt eine enorme Amplitude, seine Kapazitäten sind somit für einen Raum klassischer Größe mehr als ausreichend. Wir könnten vermuten, dass dieses Element offensichtlich nicht mit High-End-Kreationen konkurriert. Zusätzlich zu einem Crossover-Effekt mit der Soundbar, der zu einem leichten Absinken der tiefen Mitten führt, ist dieser Subwoofer nicht sehr reaktionsschnell. Dieses Modell ist vor allem dazu da, zu unterstützen und nicht über das Zuhören hinauszugehen.
Sind die Mitten tadellos, mit gutem Detaillierungsgrad und einer gewissen Einheitlichkeit, bleiben die Hochmitten und Höhen die Schwachstelle des S70TY, wobei LG in diesem Bereich nur mit Mühe Linearität bieten kann. Der Klang ist nicht unangenehm, aber es mangelt ihm an Kontinuität und Einfachheit. Zusätzlich zur geringen Dynamik können wir insbesondere bei hoher Lautstärke ein Überschwingen und Rauschen feststellen. Generell schneidet der AI Sound Pro-Modus besser ab als die anderen, denn die Klangqualität ist bei dieser Einstellung zwar nicht grundsätzlich besser, die Höhensignatur ist aber am angenehmsten, weder zu vorn noch zu tief.
Klangverräumlichung
Trotz einiger Stärken ist das S70TY trotz einiger Stärken kein Immersionsmodell.
Erste eher erwartete Beobachtung: Die Surround-Dimension ist fast nicht vorhanden und auf ein paar zaghafte horizontale Effekte beschränkt, während die Atmos-Darstellung einfach nicht vorhanden ist. Die Klangräumlichkeit bleibt somit auf einen ausgedehnten, realistischen und präzisen Stereoeffekt beschränkt.
Wie bei einem S95TR liegt der Hauptvorteil des Produkts in seinem zentralen Kanal, der durch den einzelnen vertikalen Lautsprecher vergrößert wird. Letzteres verwischt die Stimmen nicht, sondern verleiht ihnen vielmehr zusätzliche Tiefe, eine Art Erleichterung. Dieses Wandlerduo ermöglicht es LG, sehr reichhaltige Dialoge zu übertragen, die sich perfekt vom Rest der Mischung abheben. Wir haben es also eindeutig mit einem Vorschlag zu tun, der dem des TCL S55H und Hisense HS2100 diametral entgegengesetzt ist und die Kohärenz, die wir hier beobachten können, für eine spektakulärere, aber unschärfere Darstellung opfern.
LG SPT8-S
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So funktioniert die Preistabelle
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Kleiner Vorteil für Besitzer moderner LG-Fernseher: Das Vorhandensein der Wow Orchestra-Technologie, die die Bildschirmlautsprecher zur Verbesserung der Räumlichkeit nutzt, kann ein deutliches Plus darstellen.
Punkte Forts
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Präzise und perfekt geplante Dialoge.
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Ziemlich effektiver Subwoofer.
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Schlichtes Design, gute Verarbeitungsqualität.
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Ausreichende Konnektivität, Fülle an dekodierten Formaten.
Schwachstellen
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Ungenaue Höhen.
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Sehr schwache Surround-Effekte, nicht vorhandene Atmos-Dimension.
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Hörbare Trennung zwischen Soundbar und Subwoofer.
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Etwas komplexe LED-Anzeige.
Abschluss
Wie funktioniert die Bewertung?
Schlicht und klassisch: Das LG S70TY ist keine Soundbar, die Träume verspricht, aber im Großen und Ganzen hält, was es verspricht. Gut gestaltet, mit ausreichend Anschlussmöglichkeiten ausgestattet und unterstützt von einer recht ausgereiften Ergonomie sorgt es für ein zwar schlichtes, aber stimmiges Klangerlebnis, insbesondere im Bassbereich. In den Höhen nicht überragend und in puncto Immersion mehr als dürftig, macht es das teilweise durch seine beeindruckende Dialogführung wett.
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