In Rekordzeit hat Aarau einen neuen Stadtschreiber gefunden – es ist ein alter Bekannter

So schnell hat die Stadt wohl noch selten eine Kaderstelle wiederbesetzt: Erst am Freitag vor einer Woche wurde der Abgang von Stadtschreiber Fabian Humbel verkündet. Er war erst seit April 2023 im Amt und wird nun per 1. Oktober 2024 Generalsekretär der Staatskanzlei und stellvertretender Staatsschreiber.

Nach einer guten Woche kann der Stadtrat nun bereits die Nachfolge verkünden: Neuer Stadtschreiber wird Marco Salvini (40). Er war bisher Stadtschreiber in Zofingen; dort hatte er bereits von Humbel übernommen. Allerdings kennt man ihn in Aarau ebenfalls schon gut: Salvini arbeitete ab 2013 zuerst als Projektleiter bei der Stadt, später als stellvertretender Sektionsleiter Stadtentwicklung – zuständig für Projekte in den Bereichen Stadtentwicklung und Raumplanung – und ab 2018 als Sektionsleiter der auf diesen Zeitpunkt hin neu gegründeten Sektion Organisation und Strategie.

Er gehörte ausserdem der ersten Garde Schulpfleger der neuen Kreisschule Aarau-Buchs an und war für die Projektleitung des «Zukunftsraum Aarau» zuständig. Er lebt seit neun Jahren gemeinsam mit seiner Ehefrau und den beiden Töchtern in Aarau und tritt das Amt als Stadtschreiber am 1. Oktober an.

Nach der Matura in Bellinzona absolvierte Marco Salvini sein Geographie-Studium mit anschliessender Dissertation an der Universität Zürich. Er ist also kein Jurist – und das ist ein Novum, zumindest in jüngerer Zeit. Martin Gossweiler (Stadtschreiber von 1984 bis 2016), Daniel Roth (2016 bis 2022) und Fabian Humbel hatten Rechtswissenschaften studiert.

Stadtpräsident Hanspeter Hilfiker sagt auf Anfrage, dass seinerzeit bei der Einstellung von Fabian Humbel die zweite Person im Rennen auch kein Jurist gewesen sei – die Stadt verfüge über einen Rechtsdienst, deshalb wäre eine juristische Ausbildung für das Amt des Stadtschreibers zwar ideal, aber nicht unbedingt notwendig. Wichtig sei Führungserfahrung in der öffentlichen Verwaltung.

Wie Hilfiker weiter ausführt, sei er innert weniger Stunden nach der internen Kommunikation von Humbels Kündigung von mehreren Seiten darauf hingewiesen worden, dass Marco Salvini offen sei für eine neue Stelle. «Daraufhin nahm ich Kontakt mit ihm auf.» Innert weniger Tage war die Neubesetzung beschlossene Sache, ohne dass die Stelle ausgeschrieben worden war. «Da Marco Salvini zehn Jahre bei uns gearbeitet hat und sich beide Seiten gut kennen, konnte das so schnell gehen», sagt Hilfiker. Salvini sei mit der Aarauer Stadtverwaltung gut vertraut und die ideale Besetzung.