Senegal, Tod von Amadou Makhtar Mbow: ein Pionier der UNESCO

Senegal, Tod von Amadou Makhtar Mbow: ein Pionier der UNESCO
Senegal, Tod von Amadou Makhtar Mbow: ein Pionier der UNESCO
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Amadou Makhtar Mbow

Senegal trauert. Amadou Makhtar Mbow, ehemaliger Generaldirektor der UNESCO und eine symbolträchtige Persönlichkeit auf der internationalen Bühne, starb in der Nacht von Montag auf Dienstag in Dakar im Alter von 103 Jahren. Als erster Afrikaner an der Spitze dieser Institution schrieb Mbow Geschichte, als er von 1974 bis 1987 das Ruder der UNESCO innehatte und zu einem Symbol des Kampfes für Bildung und Kultur auf globaler Ebene wurde.

Der senegalesische Präsident Bassirou Diomaye Faye, der zur Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York war, würdigte den Verstorbenen. Auf der Plattform X würdigte er sein Andenken: „Er ist einer der Patriarchen der senegalesischen Nation, der von uns gegangen ist und ein unschätzbares Erbe hinterlassen hat, das von seinem Kampf für globale Bildungs- und Kulturgerechtigkeit geprägt ist.“ Ähnliche Ehrungen gingen aus der ganzen Welt ein und unterstrichen die globale Wirkung dieses herausragenden Verteidigers des Multilateralismus.

Eine außergewöhnliche akademische und politische Karriere

Bevor Amadou Makhtar Mbow zu einer internationalen Persönlichkeit wurde, war er eine Schlüsselfigur in Politik und Bildung im Senegal. Von 1966 bis 1970 war er Minister für Bildung und Kultur. Diese ikonische Persönlichkeit spielte eine führende Rolle bei der Umgestaltung des senegalesischen Bildungssystems. Sein Fachwissen und seine Leidenschaft für Bildung brachten ihn auf die internationale Bühne.

1974 übernahm Amadou Makhtar Mbow als erster Afrikaner die Leitung der UNESCO. Während seiner 13-jährigen Amtszeit arbeitete er an der Reform der Institution zugunsten einer größeren Bildungsgerechtigkeit zwischen den Nationen. Er setzte sich für eine „Neue Weltordnung für Information und Kommunikation“ (NWICO) ein und versuchte, Ungleichgewichte bei der Verbreitung von Informationen zwischen dem Norden und dem Süden zu beheben.

Afrikaner an der Spitze der UNESCO

Amadou Makhtar Mbow war der erste in einer kurzen Reihe afrikanischer UNESCO-Generaldirektoren. Nach ihm kandidierte 2009 der Ägypter Farouk Hosni, der jedoch nicht gewählt wurde. 2017 übernahm die Afrikanerin Audrey Azoulay marokkanischer Herkunft die Position der Generaldirektorin. Diese Zahlen zeugen vom Engagement des Kontinents bei der Förderung von Kultur, Bildung und globalem Dialog.

Unter der Führung von Amadou Makhtar Mbow konzentrierte sich die UNESCO auf die Ausweitung des Zugangs zu Bildung in Entwicklungsländern, insbesondere in Afrika. Er spielte eine Pionierrolle bei der Förderung der Alphabetisierung und des Zugangs zu Bildungstechnologien und legte damit den Grundstein für die zukünftige Bildungspolitik im globalen Süden.

Ein Kampf für kulturelle Vielfalt

Eines von Mbows wichtigsten Vermächtnissen war sein Kampf für die Anerkennung und Bewahrung kultureller Vielfalt. Er war fest davon überzeugt, dass alle Kulturen Schutz und Förderung verdienten, insbesondere jene, die durch die Globalisierung oft vernachlässigt oder bedroht wurden. Sein Engagement für den Respekt des kulturellen Erbes wurde international anerkannt.

Nach seiner Zeit bei der UNESCO kehrte Amadou Makhtar Mbow nach Senegal zurück, um sein bürgerschaftliches Engagement fortzusetzen. 2008 leitete er die Assises nationales du Sénégal, eine Bürgerbefragung zur Neugestaltung der Institutionen des Landes. 2013 leitete er die Nationale Kommission für institutionelle Reformen (CNRI), eine wichtige Initiative zur Verfassungsreform.

Eine Karriere voller Auszeichnungen

Amadou Makhtar Mbow wurde sein Leben lang für seine außergewöhnliche Arbeit gewürdigt. Er erhielt zahlreiche internationale Auszeichnungen für seine Beiträge zu Bildung, Kultur und Frieden. Er wird als einer der großen Pioniere des Multilateralismus in die Geschichte eingehen, der unermüdlich daran arbeitete, Brücken zwischen Kulturen und Nationen zu bauen.

Der Tod von Amadou Makhtar Mbow markiert das Ende einer Ära, doch sein Vermächtnis wird weiterleben. Als erster Afrikaner an der Spitze der UNESCO ebnete er den Weg für eine neue Generation afrikanischer Führungspersönlichkeiten, die sich für die Verteidigung kultureller und bildungsbezogener Rechte einsetzen. Seine Vision einer Welt, in der Bildung und Kultur als Hebel für Gleichheit dienen, ist heute aktueller denn je.

Senegal und die Welt trauern

Mbows Tod hat nicht nur im Senegal, sondern auf der ganzen Welt eine Lücke hinterlassen. Sein unermüdliches Engagement für gerechte Bildung und interkulturellen Dialog ist ein Vorbild für zukünftige Generationen. Während Senegal um den Verlust dieses großartigen Mannes trauert, wird die Welt an seinen unermüdlichen Kampf für globale Bildungs- und Kulturgerechtigkeit denken.

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