Schutz des lokalen Journalismus in der Sahelzone, ein dringender Appell von RSF und 547 lokalen Radiosendern

Schutz des lokalen Journalismus in der Sahelzone, ein dringender Appell von RSF und 547 lokalen Radiosendern
Schutz des lokalen Journalismus in der Sahelzone, ein dringender Appell von RSF und 547 lokalen Radiosendern
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Reporter ohne Grenzen (RSF) hat in Zusammenarbeit mit mehr als 500 lokalen Radiosendern auf einer Pressekonferenz in Bamako, Mali, zum Schutz des lokalen Journalismus in der Sahelzone aufgerufen. Die Veranstaltung war ein wichtiger Schritt im Kampf für das Recht auf Information, da sich die Sicherheit von Journalisten angesichts der Bedrohung durch bewaffnete Gruppen immer weiter verschlechtert.

Eine alarmierende Situation für Journalisten

Im vergangenen Jahr wurden zwei Journalisten eines lokalen Radiosenders entführt und einer in Mali getötet, während ein anderer im Tschad ums Leben kam. Diese Tragödien unterstreichen die zunehmend besorgniserregende Sicherheitslage für Journalisten, insbesondere in Regionen wie Mali, Burkina Faso, Niger und dem Tschad. RSF hat bereits in seinem Bericht mit dem Titel „In den Schuhen eines Journalisten in der Sahelzone“.

Lokale Radiosender sind für die lokale Information unverzichtbar und erreichen die Bevölkerung in Sprachen und Formaten, die ihrem Kontext angemessen sind. Diese Medien spielen eine entscheidende Rolle bei der Sensibilisierung der Bürger, aber ihre Sicherheit ist gefährdet. RSF fordert nationale, regionale und internationale Behörden auf, diese wichtigen Informationsanbieter zu schützen.

Eine Solidaritätskundgebung in Bamako

Rund zwanzig Leiter von Community-Radiosendern, Mitglieder der Union der freien Radios und Fernsehsender Malis (URTEL), versammelten sich in Bamako, um diesen Aufruf zu unterstützen. Ousmane Touré, Direktor von Radio Naata, betonte die Notwendigkeit verstärkten Schutzes nach der Ermordung seines Kollegen Abdoul Aziz Djibrilla im November 2023. Die Konferenz markierte auch den Start einer in sechs Sprachen ausgestrahlten Kommunikationskampagne, die das Bewusstsein für die Bedeutung des Schutzes des lokalen Journalismus schärfen soll.

Journalisten in Gefahr

Journalisten wie Idriss Yaya vom Radiosender Mongo im Tschad haben ihr Leben verloren, als sie über Konflikte zwischen den Volksgruppen berichteten. Andere, wie Abdoul Aziz Djibrilla, wurden bei gewaltsamen Angriffen getötet. Besonders kritisch ist die Lage in Regionen, in denen Redaktionen zerstört wurden und Journalisten sich zur Gewährleistung ihrer Sicherheit einer Selbstzensur unterziehen müssen.

Eric Ngarlem Tolde

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