Israelische Sicherheitsdienste berichteten bei einem Treffen mit Familien über die alarmierende Lage der in Gaza festgehaltenen Geiseln. Ihren Einschätzungen zufolge wird der Großteil der Geiseln mittlerweile in Tunneln und nicht mehr in versteckten Wohnungen festgehalten. Die Haftbedingungen werden als äußerst schwierig beschrieben. Die Geiseln würden „in engen Tunneln ohne Strom, ohne Duschen, ohne Toiletten – und fast ohne Luft“ festgehalten. Ihr Gesundheitszustand würde sich verschlechtern, bei den meisten von ihnen würde der Gewichtsverlust auf 20 % geschätzt. Einige sollen unter „schwerwiegenden unbehandelten medizinischen Problemen wie Hautkrankheiten, Verletzungen oder Brüchen“ leiden.
Freigelassene Geiseln berichteten von zunehmender Gewalt seitens ihrer Entführer als Reaktion auf die zunehmenden israelischen Angriffe. Berichten zufolge sagte ein hochrangiger Beamter den Familien sogar, dass „Hamas-Terroristen den direkten Befehl erhalten haben, die Geiseln zu exekutieren, wenn Gefahr droht oder wenn sie die Annäherung der Streitkräfte hören.“
In den Wohnungen und Tunneln wurden neue Käfige entdeckt, die auf Konfrontationen zwischen Geiseln und Entführern schließen lassen.
Gleichzeitig deuten Berichte darauf hin, dass der Kontakt mit Yahya Sinwar, dem Führer der Hamas, nach einer langen Zeit des Schweigens wieder aufgenommen wurde. Laut Quellen, die den Verhandlungen nahe standen, „wurde Sinwar vom Kontakt abgebrochen, weil er überzeugt war, dass Israel kein Interesse an einem Deal hatte.“
