Ein steigender Dollar bedeutet Ärger für Anleger

Ein steigender Dollar bedeutet Ärger für Anleger
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Warum ist der Dollar heute so stark? Drei Gründe. Erstens brennt die US-Wirtschaft. Es hat die steigenden Zinssätze der letzten zwei Jahre ignoriert, neue Arbeitsplätze geschaffen, die Löhne erhöht und die Arbeitslosigkeit unter Kontrolle gehalten. Geld folgt dem Wachstum.

Der zweite Grund sind die Zinssätze, die keine Anzeichen für eine baldige Senkung zeigen, da die Inflation hartnäckig über dem Zielwert bleibt. Höhere Renditen ziehen noch mehr globale Geldströme an. Schließlich ist der Dollar ein sicherer Hafen. War schon immer. Und die heutige besorgniserregende Geopolitik lässt den Dollar immer mehr wie einen Hafen im Sturm aussehen.

Das kommt mir alles unheimlich bekannt vor. Als ich 1985 nach Amerika ging, um dort zu studieren, fühlte sich das Stipendium meines Lehrassistenten an der Universität bei dem damaligen Wechselkurs von etwa 1,20 Dollar pro Pfund wie ein königliches Lösegeld an. Ein Dollar war damals 80 Pence wert. Fünf Jahre zuvor hätte man dafür nur 40 Pence gekostet.

Ein halbes Jahrzehnt straffer Geldpolitik unter dem entschlossenen Vorsitzenden der Fed, Paul Volcker, und eine lockere Finanzpolitik in der ersten Amtszeit von Präsident Ronald Reagan hatten die Anleiherenditen in die Höhe getrieben und globale Kapitalströme angezogen. Damals wie heute wollte man Dollar verdienen und nicht versuchen, sie zu kaufen.

Zunächst befürwortete die US-Regierung einen starken Dollar. Es machte es Volcker leichter, die Inflation in den Griff zu bekommen. Aber die amerikanische Industrie litt, das Handelsdefizit schnellte in die Höhe und der Kongress bereitete protektionistische Gesetze vor, um heimische Hersteller abzustützen. Die Bühne war bereitet, damit die Finanzminister der Welt im New Yorker Plaza Hotel zusammenkommen und eine koordinierte Abwertung des Dollars aushandeln könnten.

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