Die „Millionen-Dollar-Frage“ der Bauversicherung | Versicherungsgeschäft Amerika

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Bauingenieurwesen

Von Ryan Smith

Insurance Business traf sich kürzlich mit Shantelle Cabir (im Bild), Senior Vice President und Unternehmensversicherungsmaklerin bei Newfront in Kalifornien, um über die Hürden der Branche und die Aussichten für Bauversicherungen zu sprechen.

IB: Was ist Ihrer Meinung nach derzeit die größte Herausforderung für Makler im Bausektor?

Shantelle Cabir: Eine große Herausforderung für bauorientierte Makler sind die steigenden Kosten für Sach- und Kfz-Versicherungen, die zu einem zunehmend harten Markt führen. Bei vielen Kunden wirken sich diese Kosten negativ auf ihr Geschäftsergebnis aus, sodass Makler sich umsehen und innovative Lösungen finden müssen. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, mit einem Makler zusammenzuarbeiten, der über umfassende Branchenreichweite und ausgeprägte Fähigkeiten zur kreativen Strukturierung von Versicherungsprogrammen verfügt.

IB: Das macht Sinn. Egal in welcher Branche Sie tätig sind, Sie müssen wahrscheinlich irgendwohin fahren und brauchen ein Dach über dem Kopf.

Kabine: Sicherlich sind die Auswirkungen steigender Tarife erheblich, sowohl im gewerblichen als auch im privaten Bereich, wobei Kalifornien besonders betroffen ist. Sogar Personen mit makellosen Unterlagen erleben Tariferhöhungen. Dieser Trend wird durch gesetzgeberische Faktoren verschärft und stellt viele vor Herausforderungen. Im Baugewerbe wird auch die Verfügbarkeit der Risikodeckung für Bauherren beeinträchtigt, da immer wieder Transportunternehmen ihre Mindestversicherungssummen anheben oder Kalifornien ganz verlassen. Dies stellt insbesondere kleinere Auftragnehmer vor Schwierigkeiten, die angesichts steigender Kosten Schwierigkeiten haben, sich eine bezahlbare Absicherung zu sichern.

IB: Ist das Risiko von Bauherren in Kalifornien aus ähnlichen Gründen mit Problemen konfrontiert wie die Sachversicherung – wegen klimabedingter Risiken, Waldbränden usw.?

Kabine: Die Baurisikoversicherung in Kalifornien stellt besondere Herausforderungen dar, die nicht nur auf klimabedingte Risiken wie Waldbrände zurückzuführen sind. Rentabilitätsbedenken bestimmen Karriereentscheidungen, insbesondere bei kleineren Projekten, bei denen die Margen geringer sind. Darüber hinaus tragen neu auftretende Risiken, beispielsweise solche, die sich aus Obdachlosigkeit ergeben, zur Vorsicht der Versicherer bei. Auftragnehmer, die mit Holzrahmen arbeiten und in waldbrandgefährdeten Regionen tätig sind, werden einer verstärkten Prüfung ausgesetzt. Es sind gesetzliche Anpassungen erforderlich, um sicherzustellen, dass Versicherer ihre Policen angemessen bepreisen können, was einige Versicherungsträger dazu veranlasst, den Markt auf der Suche nach günstigeren Konditionen anderswo zu verlassen.

IB: Das wirft eine gute Frage auf: Es muss ein Gleichgewicht zwischen der Fähigkeit der Versicherer, Gewinne zu erwirtschaften, und den Menschen, die versichert sind, und der Fähigkeit, sich die Versicherung zu leisten, bestehen. Wie finden Sie dieses Gleichgewicht?

Kabine: Ich meine, das ist die Millionen-Dollar-Frage. Die aktuelle Situation wirft ein erhebliches Rätsel auf. Es unterstreicht die dringende Notwendigkeit von Gesetzesreformen, um die anstehenden Herausforderungen zu bewältigen. Ohne wesentliche Änderungen wird der Trend, dass sich Versicherungsunternehmen aus Kalifornien zurückziehen, anhalten und die Optionen für Versicherungskäufer auf dem Markt weiter einschränken.

IB: Welche Sparten sehen Sie im Jahr 2024 erfolgreich, und wird der Bausektor einer davon sein? Oder wird es immer noch einige Herausforderungen geben, die es möglicherweise gedämpft halten?

Kabine: Verschiedene Sektoren der Bauindustrie durchlaufen unterschiedliche Entwicklungen. Der Industriebau verzeichnet weiterhin ein vielversprechendes Wachstum, wohingegen der Gewerbe- und Wohnungsbau mit einigen erheblichen Rückschlägen konfrontiert ist, die vor allem auf die Herausforderungen bei der Kapitalbeschaffung bei hohen Zinssätzen zurückzuführen sind. Wir erleben, dass sich viele Projekte bis Ende 2024 oder sogar Anfang 2025 verschieben. Viele Unternehmen wollen lediglich ihre Belegschaft halten und in diesem Jahr die Gewinnschwelle erreichen. Das laufende Wahljahr erhöht die Unsicherheit zusätzlich, da viele Führungskräfte eine vorsichtige Haltung einnehmen und die politischen Entwicklungen abwarten. Unabhängig davon, welche Seite die Wahl gewinnt, glaube ich jedoch, dass widerstandsfähige Unternehmen mit einer soliden finanziellen Grundlage, der Bereitschaft zur Flexibilität und strategischer Planung bereit sind, diese Herausforderungen zu meistern.

IB: Welche Prioritäten würden Sie sich im Maklerbereich oder im Bauversicherungssektor derzeit wünschen?

Kabine: Ich würde mir eine stärkere Betonung des Risikomanagements wünschen, da seine Bedeutung aus Compliance-Gründen oft in eine bloße Checkbox-Übung verwässert wird. Echtes Risikomanagement entsteht durch die Integration in die Unternehmenskultur, die von der obersten Führungsebene bis zu den Mitarbeitern an vorderster Front reicht. Ein umfassendes Engagement für Sicherheit und Risikominderung steigert die Gesamtleistung der Organisation. In der dynamischen Baulandschaft kann die Umsetzung dieser Integration eine große Herausforderung darstellen, insbesondere angesichts der Mitarbeiterfluktuation und der Wachstumstrends. Diese Herausforderungen verdeutlichen jedoch, wie wichtig es ist, im Rahmen Ihrer Makler- und Versicherungskarriere in spezialisiertes Fachwissen zu investieren und kooperative Partnerschaften zu nutzen, um die Risikomanagementpraktiken im gesamten Unternehmen zu verbessern.

IB: Sie sind also der Meinung, dass Makler proaktiv mit den von ihnen betreuten Organisationen zusammenarbeiten sollten, um sicherzustellen, dass ihre Risikomanagementstrategien solide sind?

Kabine: Als Unternehmen ist es von entscheidender Bedeutung, mit einem Maklerunternehmen zusammenzuarbeiten, das an die Struktur der Investition in das Risikomanagement innerhalb seines Unternehmens glaubt. Es gibt zwar Maklerunternehmen, die sich für das Risikomanagement auf Drittanbieter verlassen, diesem Ansatz mangelt es jedoch oft an vollem Engagement.

Bei Newfront differenzieren wir uns dadurch, dass wir engagierte Risikomanager vor Ort einsetzen, die Certified Safety Professionals (CSP) sind. Sie arbeiten eng mit unserem internen Schadensteam und unseren Serviceteams zusammen, um eine umfassende Kundenvertretung sicherzustellen und strukturierte Risikomanagementprotokolle innerhalb der Organisation zu etablieren. Dieser praktische Ansatz ist besonders wichtig in Branchen wie dem Baugewerbe, wo praktische Erfahrung von größter Bedeutung ist. Die fachkundige Begleitung während des gesamten Prozesses gewährleistet eine optimale Leistungserbringung und erleichtert unseren Kunden eine fundierte Entscheidungsfindung.

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