Libyer wird verdächtigt, israelische Botschaft angreifen zu wollen

Libyer wird verdächtigt, israelische Botschaft angreifen zu wollen
Libyer wird verdächtigt, israelische Botschaft angreifen zu wollen
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Polizisten patrouillieren nach einer Schießerei auf einer Straße in München, Deutschland, 5. September 2024.

AFP

Ein Libyer, der verdächtigt wird, der Organisation Islamischer Staat (IS) anzugehören und einen Anschlag auf die israelische Botschaft in Deutschland geplant zu haben, sei am Samstag in der Nähe von Berlin festgenommen worden, teilte die Bundesanwaltschaft der Nachrichtenagentur AFP mit.

„Es steht außer Frage, dass er einen Anschlag auf die israelische Botschaft in Berlin geplant hat“, sagte ein Sprecher der Anklage. Der Verdächtige stehe im Verdacht, „eine Terrorgruppe im Ausland zu unterstützen“, fügte er hinzu und gab an, dass es sich dabei um den IS handele.

Am Abend kam es in der an Berlin angrenzenden Stadt Bernau zu einem Großeinsatz der Polizei unter Einsatz von Spezialkräften, bei dem der Tatverdächtige festgenommen wurde, berichtet die Boulevardzeitung Bild.

„Gewährleistung der Sicherheit unserer Botschaft“

Die Wohnung der Person in dieser Stadt sei durchsucht worden, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Laut Bild ist der Mann 28 Jahre alt und die deutschen Behörden wurden dank Informationen ausländischer Geheimdienste alarmiert.

Der israelische Botschafter in Berlin, Ron Prosor, dankte den deutschen Behörden „für die Gewährleistung der Sicherheit unserer Botschaft“ in einer am Samstagabend im sozialen Netzwerk X veröffentlichten Nachricht.

Seit dem beispiellosen Angriff der palästinensischen Islamistenbewegung Hamas gegen Israel am 7. Oktober 2023, der den Krieg im Gazastreifen auslöste, haben die deutschen Behörden ihre Wachsamkeit angesichts der islamistischen Bedrohung und des wiederauflebenden Antisemitismus erhöht so viele Länder der Welt.

„Wir sind Ihnen auf der Spur“

Anfang Oktober kam es zu Angriffen auf die israelischen Botschaften in Kopenhagen und Stockholm. Ein Beamter des schwedischen Geheimdienstes (Säpo) wies daraufhin darauf hin, dass die Beteiligung Irans eine „Hypothese“ sei.

Anfang September tötete die deutsche Polizei einen jungen Österreicher, der für seine Verbindungen zum radikalen Islam bekannt ist, als er einen Anschlag auf das israelische Generalkonsulat in München vorbereitete.

„Der heutige Einsatz war ein Erfolg – ​​aber zugleich auch eine Warnung für Menschen, die die jüdische Gemeinde in Deutschland bedrohen wollen: Wir sind Ihnen auf der Spur“, sagte Innenminister Herbert Reul der nordrhein-westfälischen Bild-Boulevardzeitung .

Das Risiko, eine brisante Debatte neu zu entfachen

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft wurde am Samstag in dieser Region Westdeutschlands eine zweite Wohnung durchsucht. Nach Angaben der Presse handelt es sich um die eines Onkels des Tatverdächtigen, bei dem er sich nach dem Anschlag verstecken wollte, bevor er deutsches Staatsgebiet verließ.

Der Verdächtige soll voraussichtlich am Sonntag einem Richter am Bundesgerichtshof in Karlsruhe vorgeführt werden. Laut Bild kam der Libyer im November 2022 in Deutschland an und stellte einen Asylantrag, der am 28. September 2023 abgelehnt wurde.

Das Ausbleiben eines Ausweisungsverfahrens gegen diesen Mann birgt die Gefahr, dass in Deutschland eine brisante Debatte über die Umsetzung von Entscheidungen zur Abschiebung illegaler Einwanderer neu entfacht wird.

„Die Bedrohungslage islamistischer und antisemitischer Gewalt ist hoch“

Die Regierung von Olaf Scholz hat kürzlich eine Reihe von Maßnahmen zur Verschärfung der Einwanderungskontrolle ergriffen. Eines der wichtigsten Ziele ist die Beschleunigung der Abschiebung von Asylabgelehnten.

Ein wichtiger Teil der Maßnahmen in diese Richtung wurde am Freitag von den deutschen Abgeordneten beschlossen, während die Kanzlerin angesichts des Aufstiegs der extremen Rechten in Deutschland wie anderswo in Europa unter Druck steht.

„Die Bedrohung durch islamistische und antisemitische Gewalt ist hoch“, erinnerte die deutsche Innenministerin Nancy Faeser anlässlich des ersten Jahrestages des Anschlags vom 7. Oktober. Mehr als 3.200 Straftaten mit antisemitischem Motiv wurden in Deutschland seit Jahresbeginn bis Anfang Oktober von der Polizei erfasst, etwa doppelt so viel wie im Vorjahreszeitraum.

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