Eine der Ursachen könnte nach Angaben des Dachverbandes in der gestiegenen Zahl an Zimmern und Betten in der Stadt liegen, die trotz Rekordübernachtungen zu einem Rückgang der Auslastung geführt habe.
Erwartete Preiserhöhung
Für den Sommer 2024 erwarten die Betriebe insgesamt positive Zahlen. Jedes dritte Unternehmen rechnet mit einem höheren Umsatz als im Jahr 2023, jedes zweite prognostiziert ein ähnliches Ergebnis. Auch hier fallen die Prognosen in städtischen Gebieten uneinheitlicher aus, nur 23 % der Betriebe rechnen mit einem Anstieg und 28 % mit einem stabilen Ergebnis.
Für Kunden wird die Rechnung höher sein. Die Hälfte der befragten Betriebe erhöhte ihre Preise für die Sommersaison im Vergleich zu 2023. HotellerieSuisse erinnert daran, dass bei der Befragung ihrer Mitglieder vor einem Jahr drei von vier von ihnen ihre Preise erhöht hatten. Die Preiserhöhungen sind insbesondere auf den Anstieg der Personalkosten und Energiepreise sowie auf die Inflation und die Erhöhung der Mehrwertsteuer zurückzuführen.
Mangel an qualifiziertem Personal
Für die befragten Unternehmen ist der Mangel an qualifizierten und ungelernten Arbeitskräften die größte Herausforderung. Im vergangenen Jahr hatten 44 % von ihnen Schwierigkeiten, alle offenen Stellen zu besetzen. Auch die Rekrutierung von Lehrlingen gestaltet sich zunehmend schwieriger.
Um diesen Schwierigkeiten zu begegnen, haben mehr als zwei von fünf Unternehmen (42 %) einen Treuebonus oder mehr Urlaubszeit eingeführt oder planen dies. Fast jedes dritte Unternehmen (30 %) hat unbezahlte Nachmittagspausen abgeschafft. Mehrere Betriebe erwägen zudem die Einführung einer Vier-Tage-Woche.
Für den Dachverband erhöhen solche Maßnahmen die Attraktivität des Beherbergungssektors für Arbeitnehmer. Sie ist jedoch der Ansicht, dass dort, wo die Situation weiterhin kritisch bleibt, Maßnahmen auf politischer Ebene erforderlich sind.
Im Dezember 2023 wies Hotelleriesuisse darauf hin, dass sich das Problem des Fachkräftemangels in der Hotellerie im Vergleich zu 2021, also nach der Covid-19-Pandemie, als alle Hotels gleichzeitig Personal suchten, etwas entspannt habe. Der damalige Präsident von Hotelleriesuisse, Andreas Züllig, deutete in einem Interview an, dass die Betriebe mit reduzierten Öffnungszeiten zurechtkommen könnten. Für diese Umfrage befragte HotellerieSuisse zwischen dem 15. und 24. April rund 140 ihrer Mitglieder.