Die Konzentrationen von Treibhausgasen in der Atmosphäre erreichten im Jahr 2023 neue Rekorde, was Anlass zu ernsthafter Besorgnis über die globalen Klimaaussichten gibt. Die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) hat am Montag, den 28. Oktober 2024, einen Bericht veröffentlicht, der eine alarmierende Beobachtung macht: Der schnelle Anstieg des Kohlendioxids (CO2), dessen Werte in nur zwei Jahrzehnten um mehr als 10 % gestiegen sind, ist beispiellos Menschheitsgeschichte. Diese Anreicherung führt zusammen mit der anhaltenden Zunahme von Methan (CH4) und Lachgas (N2O), den beiden anderen Hauptgasen, die für die globale Erwärmung verantwortlich sind, zu einer Beschleunigung des globalen Temperaturanstiegs.
Laut Celeste Saulo, Generalsekretärin der WMO, machen sich die Folgen jedes zusätzlichen Bruchteils der Erwärmung bereits in extremen Wetterereignissen und ihren katastrophalen Auswirkungen auf die Artenvielfalt und die menschlichen Gesellschaften bemerkbar. Im Jahr 2023 werden die globalen Temperaturen an Land und im Meer ein seit 1850 nicht mehr gemessenes Niveau erreichen, was die Dringlichkeit verstärkter Maßnahmen bestätigt.
Hinter dieser alarmierenden Entwicklung stehen mehrere Faktoren: Einerseits sind die CO2-Emissionen aus fossilen Brennstoffen und industriellen Aktivitäten nach wie vor extrem hoch; Andererseits setzen großflächige Waldbrände auch erhebliche Mengen Kohlendioxid frei, während die Kohlenstoffaufnahmekapazität der Wälder möglicherweise abnimmt.
Der WMO-Bericht zeigt, dass terrestrische und ozeanische Ökosysteme weiterhin einen Teil der CO2-Emissionen absorbieren, ihre Kapazitäten könnten jedoch durch extreme Wetterphänomene geschwächt werden, die durch den Klimawandel selbst verschärft werden. Im Jahr 2023 blieb knapp die Hälfte der CO2-Emissionen in der Atmosphäre, während ein Viertel von den Ozeanen und fast 30 % von terrestrischen Ökosystemen eingefangen wurde. Allerdings schwanken diese Zahlen stark in Abhängigkeit von klimatischen Ereignissen wie den Phänomenen El Niño und La Niña.
Zwei Wochen vor der 29. Vertragsstaatenkonferenz (COP29), die vom 11. bis 22. November 2024 in Baku, Aserbaidschan, stattfinden wird, hat UN Climate seinen Synthesebericht über national festgelegte Beiträge (NDCs) 2024 vorgestellt. Dieses Dokument bewertet die erwarteten Auswirkungen der aktuellen nationalen Klimaschutzpläne für 2030.
Simon Stiell, Exekutivsekretär von UN Climate, betonte, dass die Ergebnisse besorgniserregend seien: Die aktuellen Pläne seien unzureichend, um die globale Erwärmung zu begrenzen und ernsthafte Bedrohungen für Wirtschaft, Menschenleben und Lebensgrundlagen weltweit abzuwenden. Prognosen zufolge würden die globalen Emissionen im Jahr 2030 auch bei vollständiger Umsetzung aller aktuellen Klimapläne immer noch 51,5 Gigatonnen CO2-Äquivalente erreichen, nur 2,6 % weniger als im Jahr 2019.
Angesichts dieser Beobachtung fordert Simon Stiell die Länder dazu auf, ehrgeizigere Strategien zu verfolgen, die in der Lage sind, auf die Herausforderungen des Klimawandels zu reagieren und gleichzeitig dem Wohlstand und der nachhaltigen Entwicklung der Nationen zugute kommen. COP29 stellt einen Moment dar, diesen Wandel zu beschleunigen und den globalen Klimaschutz zu stärken, in der Hoffnung, die Erwärmung unter die kritische Schwelle von 1,5 °C zu begrenzen.