In einem entscheidenden politischen Kontext sprach Jean Delors Biyogue Bi Ntougou letzten Donnerstag in Libreville und forderte eine massive Abstimmung für „Ja“ beim bevorstehenden Verfassungsreferendum. Als Mitglied des Nationalen Verfassungsausschusses äußerte er seine Unterstützung anhand einer eingehenden Analyse der Bestimmungen des Verfassungsentwurfs und verglich sie mit den von der Economic Commission of Africa (ECA) und den Vereinten Nationen festgelegten Standards für gute Regierungsführung.
Biyogue hob mehrere Artikel aus dem Projekt hervor und argumentierte, dass sie „erhebliche Fortschritte“ für die gabunische Demokratie bringen. Er erwähnte die Stärkung der politischen Repräsentation, die Verbesserung der öffentlichen Meinungsäußerung und die Regulierung der Finanzierung politischer Parteien. Ihm zufolge würde auch die Glaubwürdigkeit des demokratischen Systems dank der neuen institutionellen Gewaltenteilung und der Unabhängigkeit der Justiz erhöht.
Das Ausschussmitglied betonte, dass dieser Grundgesetzentwurf die Rechtsstaatlichkeit fördere und den Weg für eine gerechtere politische Gerechtigkeit ebne. Er betonte, dass die Verabschiedung dieser Verfassung der Monopolisierung des politischen Raums durch eine begrenzte Elite ein Ende setzen und so allen Zugang zu politischer Gerechtigkeit ermöglichen könnte.
Biyogue dämpfte seine Begeisterung jedoch, indem er behauptete, dass es keine „gute“ oder „schlechte“ Verfassung per se gebe. Was zählt, ist die Aneignung dieser Verfassung durch die Gesellschaft und die Achtung ihrer Grundsätze durch zukünftige Führungskräfte. Er forderte daher einen „eisernen politischen Willen“, diese Verfassung zum wesentlichen Bezugspunkt für die Verwaltung des Staates zu machen.
Die Bedeutung dieser Verfassungsreform könnte daher einen Wendepunkt in der politischen Entwicklung Gabuns markieren und jeden Bürger dazu einladen, sich aktiv an diesem für die Zukunft des Landes entscheidenden Prozess zu beteiligen. Am 16. November wird das gabunische Volk Gelegenheit haben, über einen Text abzustimmen, der verspricht, die nationale politische Landschaft zu verändern.