Wer wird der dritte Mehrheitsgesellschafter in Molenbeek sein? Das PS-PTB-Duo verfügt nur über eine sehr knappe Mehrheit. Um sechs komplizierte Jahre zu vermeiden, verhandeln die beiden Parteien aktiv. Es gibt jedoch nicht viele praktikable Lösungen.
Ecolo, Team Fouad Ahidar und Molenbeek Ansonsten: Hier sind die drei Hauptkandidatenparteien neben der PS und der PTB, einem Bündnis, das derzeit 23 von 45 Sitzen hat. Eine knappe Mehrheit, die es zwingt, einen dritten Partner zu finden. „Wir wollen alle Formationen anstreben, die uns zu einer möglichst fortschrittlichen Mehrheit führen können“, erklärt die wiedergewählte Bürgermeisterin Catherine Moureaux (PS). „Konkret bedeutet das, dass wir Ecolo, die Engagés und das Fouad Ahidar Team bereits getroffen haben.“
Kein Molenbeek Sonst im Munde des Bürgermeisters. In der vergangenen Legislaturperiode kam es zu zahlreichen Meinungsverschiedenheiten zwischen Ahmed El Khannouss und Catherine Moureaux. Wenn seine Partei und ihre vier Sitze nicht angesprochen werden, steht der ehemalige Engagé nach eigenen Angaben noch zur Verfügung. „Sie ist diejenige, die im Moment die Kontrolle hat. Wenn sie sich entscheidet, uns einzuladen, werden wir mit Vorschlägen am Tisch sitzen. Wir haben bereits eine Routennotiz, an der wir mehrere Tage lang gearbeitet haben. Wir sind positiv und konstruktiv eingestellt, aber wenn Frau Moureaux uns nicht will, ist das ihr absolutstes Recht. Wir werden in der Opposition sein, wir werden unsere Rolle als Gegner im Gemeinderat voll ausfüllen.”
► Vollständige Ergebnisse in Molenbeek: Die Bürgermeisterliste gewinnt, dicht gefolgt von der PTB
Auf Seiten von Ecolo sind Verhandlungen mit Molenbeek ansonsten ausgeschlossen. Zudem würden die Grünen mit zwei kleinen Sitzen in der Mehrheitswahl nicht viel Gewicht haben. „Es ist schwer zu sagen, dass wir einen echten Einfluss auf die Kommunalpolitik haben werden.“, meint Léa Charlet, Co-Präsidentin von Ecolo. „Das spielte also offensichtlich eine Rolle in unseren Diskussionen. Danach ist zwar eine Menge passiert, aber solange wir mit unseren Mitgliedern nichts Konkretes besprechen können, können wir diese Themen nicht planen.”
Bleibt noch Team Fouad Ahidar. Zum ersten Mal konnte die kurz vor den Wahlen gegründete neue Partei eine Mehrheit erreichen. „Wir hatten Gespräche mit der PS und der PTB“, bestätigt Hamza Zibouh vom Team Fouad Ahidar. „Die Gespräche verliefen höflich und konstruktiv, führten jedoch noch nicht zu echten Verhandlungen.”
Catherine Moureaux hat also eine Menge Arbeit vor sich: Sie muss am 29. November den Eid ablegen und hofft bis dahin auf weißen Rauch.
■ Bericht von Gilles Joinau, Marjorie Fellinger und Laurence Paciarelli