Ausschreibungen für 10 GW gas- und wasserstofffähige Kraftwerke in Deutschland

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Mit der Ankündigung von Ausschreibungen für neue Gaskraftwerke mit einer Gesamtkapazität von 10 GW im Jahr 2024 geht Deutschland einen wichtigen Schritt in Richtung Energiewende. Diese Anlagen müssen in der Lage sein, auf sauberen Wasserstoff umzusteigen und so die Strategie der Abkehr von fossilen Brennstoffen zu unterstützen. Diese Initiative ist Teil der Bemühungen der Regierung, eine stabile und nachhaltige Stromversorgung sicherzustellen.

Kontext der Energiewende

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck sagte, diese Ausschreibungen könnten noch vor den Sommerferien abgeschlossen werden. Neue Gaskraftwerke werden eine entscheidende Rolle bei der Ergänzung volatiler erneuerbarer Energien spielen, bis der Strom zu 100 % grün sein kann. Die von Berlin zugesagten Zuschüsse sind unerlässlich, da diese Anlagen nur dann in Betrieb gehen, wenn die wetterabhängige erneuerbare Versorgung nicht ausreicht und die Investitionskosten nicht allein durch den Betrieb gedeckt werden können. Mehrere Unternehmen haben bereits Interesse an diesen Projekten bekundet. Unter anderem plant die Steag-Tochter IQONY den Bau wasserstofffähiger Anlagen in Bergkamen, Bexbach und Querschied-Weiher, vorbehaltlich der Bedingungen staatlicher Ausschreibungen. Im März betonte IQONY die Notwendigkeit schnellen Handelns Berlins, da der Betrieb von Kohlekraftwerken nicht auf unbestimmte Zeit fortgesetzt werden könne.

Ausblick des Energieunternehmens

Uniper-Chef Michael Lewis erkannte bei einer Telefonkonferenz im Februar das enorme Potenzial des Plans und forderte eine schnelle und detaillierte Umsetzung. Uniper könnte mit 1-2 GW starten, wenn die von der Regierung festgelegten Bedingungen akzeptabel sind. Allerdings schätzt er, dass 10 GW für einen baldigen Kohleausstieg nicht ausreichen, sondern zwischen 20 und 25 GW neue Kapazitäten erfordern. Auch EnBW, ein weiterer regionaler Akteur, hat Interesse an diesen Projekten im Südwesten Deutschlands bekundet. Andreas Schell, der frühere Vorstandsvorsitzende, bestätigte diese Ambition im Januar, und sein Nachfolger, Georg Stamatelopoulos, bekräftigte dieses Engagement und betonte gleichzeitig die Notwendigkeit weiterer Einzelheiten in der Gesetzgebung.

Regionale Projekte und Herausforderungen

LEAG, das in Ostdeutschland tätig ist und sich im Besitz des tschechischen Energiekonzerns EPH befindet, plant Gaskraftwerke an vier Standorten mit einer Gesamtkapazität von mindestens 3 GW, darunter ein 870-MW-Kraftwerk in Schwarze Pumpe. RWE hat seinerseits seine Kapazität zum Bau von 3 GW im Rahmen staatlicher Ausschreibungen zum Ausdruck gebracht. Markus Krebber, Vorstandsvorsitzender von RWE, warnte, das Unternehmen sei zwar bereit, in der Berliner Strategie fehle es aber noch an konkreten Details. Statkraft, die deutsche Tochtergesellschaft des norwegischen Unternehmens, sagte, sie werde den Regierungsplan prüfen und sich dabei hauptsächlich auf die Umstellung ihrer bestehenden Gasanlagen auf Wasserstoff konzentrieren. KMW, ein kommunaler Stromerzeuger im Rhein-Main-Gebiet, plant den Bau einer 250-MW-Wasserstoffanlage in Wiesbaden mit einer Fernwärmekapazität von 100 MW, abhängig von der Regierungsstrategie.
Diese Projekte zeigen die Entschlossenheit Deutschlands, eine nachhaltige Energiewende voranzutreiben und gleichzeitig die Stabilität seiner Stromversorgung sicherzustellen. Die Herausforderungen bleiben zahlreich, aber die Mobilisierung von Energieakteuren und staatliche Subventionen bieten einen vielversprechenden Rahmen, um diese ehrgeizigen Ziele zu erreichen.

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