Die Familien der israelischen Geiseln warnten die Regierung am Montag eindringlich vor Gerüchten über ein mögliches Abkommen mit der Hisbollah. In einer Erklärung warnte das Hauptquartier der Geiselfamilien (QGF) vor einem seiner Ansicht nach gefährlichen Zugeständnis, das „den Iran und seine Verbündeten belohnen könnte“.
In der Erklärung wird betont, dass ein nur auf den Libanon beschränktes Abkommen ein großer strategischer Fehler wäre. Die Familien beharren auf der Notwendigkeit, eine explizite Klausel zur Freilassung von Geiseln als Teil eines umfassenden Abkommens zur Wiederherstellung der Stabilität im Nahen Osten aufzunehmen.
Nach Angaben des Hauptquartiers würde jedes Abkommen, das nicht die gleichzeitige Freilassung aller Geiseln – der Lebenden für ihre Rehabilitierung und der Leichen der Opfer für eine würdige Bestattung in ihrem Land – vorsieht, Grundwerte, die nationale Sicherheit und den Grundsatz der gegenseitigen Solidarität untergraben von Israel. Die Familien glauben, dass ein solcher Schritt auch die Fähigkeit des Landes gefährden würde, diesen Krieg zu gewinnen. In der Erklärung wird daran erinnert, dass Hisbollah und Hamas integraler Bestandteil dessen sind, was sie „die iranische Achse des Bösen“ nennen. Der Angriff vom 7. Oktober wurde von der Hamas im Namen des Iran gestartet, während sich die Hisbollah bewusst in den Konflikt einmischte, indem sie eine direkte Verbindung zu den Ereignissen in Gaza und dem Massaker vom Oktober herstellte. Die Familien kritisieren auch die Position des Premierministers, der trotz der erheblichen Schwächung der Hamas weiterhin den Krieg in Gaza fortsetzt. Sie stellen fest, dass die Verteidigungskräfte selbst erklärt haben, dass die Freilassung der Geiseln nun das wichtigste militärische und politische Ziel im Gazastreifen darstellt. Diese Hartnäckigkeit gefährdet laut QGF die Möglichkeit, alle Geiseln auf einmal zu befreien. Die Hamas erlitt weitaus größere militärische Verluste als die IDF der Hisbollah. In diesem Zusammenhang befürchten die Familien, dass ein separates Abkommen mit der Hisbollah Israel die nötigen Verhandlungshebel entziehen würde, um die Freilassung ihrer noch in Gefangenschaft befindlichen Angehörigen zu erreichen. Ihre Botschaft endet mit einem eindringlichen und einfachen Appell: „Es ist Zeit, die Geiseln zurückzubringen!“
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