Wichtige Informationen
- Der Euro stabilisierte sich am Dienstag gegenüber dem US-Dollar, obwohl der designierte US-Präsident Donald Trump mit Zöllen in Höhe von 25 Prozent auf kanadische und mexikanische Importe gedroht hatte.
- Analysten gehen davon aus, dass diese Zollerklärungen Handelsverhandlungen zwischen den Vereinigten Staaten und ihren Handelspartnern auslösen könnten, was in den kommenden Monaten zu erhöhter Volatilität auf den Devisenmärkten führen könnte.
- Der Euro fiel zunächst gegenüber dem Dollar, machte seine Verluste jedoch schließlich wieder wett und beendete die Sitzung unverändert.
Trotz der Drohungen des gewählten US-Präsidenten Donald Trump mit Zöllen in Höhe von 25 Prozent auf kanadische und mexikanische Importe stabilisierte sich der Euro am Dienstag gegenüber dem US-Dollar. Sowohl der kanadische Dollar als auch der mexikanische Peso verzeichneten gegenüber dem Dollar einen erheblichen Rückgang und erreichten als Reaktion auf Trumps Ankündigung den tiefsten Stand seit mehreren Jahren.
Analysten gehen davon aus, dass diese Zollerklärungen Handelsverhandlungen zwischen den Vereinigten Staaten und ihren Handelspartnern auslösen könnten, was in den kommenden Monaten zu erhöhter Volatilität auf den Devisenmärkten führen könnte. Während der Euro zunächst gegenüber dem Dollar nachgab, machte er seine Verluste schließlich wieder wett und beendete die Sitzung unverändert. Die Einheitswährung blieb im frühen asiatischen Handel am Mittwoch stabil bei knapp unter 1,05.
Faktoren, die zum Druck auf den Euro beitragen
Am vergangenen Freitag kam es jedoch zu einem deutlichen Rückgang des Euro gegenüber dem Dollar, der mit 1,0330 ein Zweijahrestief erreichte und seit Trumps Wahlsieg am 5. November um sechs US-Cent an Wert verlor. Es wird erwartet, dass sich dieser Abwärtstrend aufgrund der aktuellen globalen wirtschaftlichen und politischen Lage fortsetzt.
Mehrere Faktoren dürften zum anhaltenden Druck auf den Euro gegenüber dem Dollar beitragen. Erstens könnten Trumps Drohungen mit Zöllen Handelspartner dazu ermutigen, ihre Risiken abzusichern, indem sie lokale Währungen in US-Dollar tauschen, um eine mögliche Abwertung von Vermögenswerten abzumildern. Diese Nachfrageverschiebung könnte den US-Dollar stärken und den Euro schwächen.
Zweitens deuten die Protokolle der jüngsten Sitzung der Federal Reserve darauf hin, dass im Rahmen einer widerstandsfähigen Wirtschaft schrittweise Zinssenkungen bevorzugt werden. Einige Beamte haben sogar angedeutet, dass die Bank Zinssenkungen aussetzen könnte, wenn die Inflation anhält. Diese aggressive Haltung dürfte weiterhin Abwärtsdruck auf den Euro ausüben.
Zusätzlicher Druck auf den Euro
Darüber hinaus mangelt es dem Euro an starken Fundamentaldaten, um der Dynamik des US-Dollars entgegenzuwirken. Trumps Drohungen mit Zöllen wirkten sich am Dienstag negativ auf die europäischen Autoaktien aus und führten zu einem Stimmungsrückgang auf dem gesamten Kontinent, wobei alle wichtigen Aktien-Benchmarks im Minus schlossen.
Während seines Wahlkampfs schlug Herr Trump vor, 10 Prozent Zölle auf Importe aus den meisten Ländern und 60 Prozent Zölle auf chinesische Waren zu erheben. Wenn diese Zölle eingeführt werden, muss der Euro möglicherweise noch weiter abgeschwächt werden, um europäische Exporteure zu unterstützen. Darüber hinaus könnte die Anfälligkeit Chinas gegenüber US-Zöllen seine Nachfrage nach europäischen Produkten verringern, was sich indirekt auf die Wirtschaft der Eurozone auswirken würde.
Kyle Rodda, leitender Marktanalyst bei Capital.com, warnte vor einer möglichen anhaltenden Schwäche des Euro: „Wenn wir den gleichen Kurs fortsetzen und die Trump-Regierung die Zölle durchsetzt, dann vermute ich, dass der Euro und der Yuan weiter schwächer werden.“ Zumal es nur eine Frage der Zeit ist, bis Trump in den sozialen Medien etwas Aggressives über eine große europäische Wirtschaft oder China postet Noch einmal. »
Kurzfristige Chancen für den Euro
Für den Euro bestehen kurzfristige Erholungsmöglichkeiten. Die Märkte erwarten die Veröffentlichung des Flash-Verbraucherpreisindex (VPI) der Eurozone für November am Donnerstag, der voraussichtlich von 2 Prozent im Oktober auf 2,3 Prozent steigen wird. Eine steigende Inflation könnte die Europäische Zentralbank (EZB) zu einer härteren Haltung veranlassen, was dem Euro eine gewisse Unterstützung geben würde.
Die Renditen von US-Staatsanleihen fielen, nachdem sie ein Viermonatshoch erreicht hatten, nachdem Trump den Hedgefonds-Manager Scott Bessent zum Finanzminister ernannt hatte. Herr Bessent gilt als weniger aggressiv in Bezug auf Zölle, was die globalen Handelsspannungen lindern könnte. Eine Abschwächung der Dollarstärke könnte dem Euro vorübergehend Erleichterung verschaffen, da Währungstrends häufig eine positive Korrelation mit den Anleiherenditen aufweisen.
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