Wehrpflicht, eine brisante Debatte für die Ultraorthodoxen in Israel

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Die Wehrpflicht bleibt in Israel ein umstrittenes Thema, insbesondere wenn es um ultraorthodoxe Gemeinschaften geht. Letztere, die an ihren Traditionen und ihrem religiösen Studium festhalten, lehnen die Idee einer Wehrpflicht kategorisch ab und provozieren damit eine wiederkehrende Debatte innerhalb der israelischen Gesellschaft und der politischen Klasse.

Die Wurzeln des Konflikts: eine umstrittene historische Ausnahme

Seit der Gründung des Staates Israel im Jahr 1948 genießen Schüler von Jeschiwot (talmudischen Schulen) eine Befreiung vom Militärdienst im Rahmen einer Vereinbarung mit dem damaligen Premierminister David Ben-Gurion. Diese Vereinbarung sollte eine kleine Anzahl von Studenten schützen, damit sie nach dem Holocaust das Studium der Thora fortsetzen können, doch der Anteil stieg deutlich an. Heute machen die Ultraorthodoxen etwa 13 Prozent der israelischen Bevölkerung aus, und diese Massenbefreiung führt Berichten zufolge zu wachsenden Spannungen Yated Neeman(16. Dezember 2024).

Eine gespaltene Gesellschaft

Einerseits behaupten Befürworter dieser Ausnahmeregelung, dass das Religionsstudium eine grundlegende Säule der Bewahrung der jüdischen Identität und eine Form des „spirituellen Dienstes“ an der Nation darstelle. Andererseits prangert ein wachsender Teil der israelischen Bevölkerung, insbesondere unter den Säkularen und Militärs, eine Ungleichheit der bürgerlichen Pflichten an. Haderech betont, dass die Armee als Schmelztiegel der israelischen Gesellschaft wahrgenommen wird und diese Spaltung die Brüche in der Gemeinschaft verstärkt (Haderekh, 16. Dezember 2024).

Umstrittene Gesetzesinitiativen

In den letzten Jahren gab es mehrere Versuche, eine teilweise oder alternative Wehrpflicht durchzusetzen, die Berichten zufolge jedoch alle am starken Widerstand religiöser Parteien scheiterten Schaharit. Im Jahr 2024 schlug die aktuelle Regierung, unterstützt von ultraorthodoxen Parteien wie Shas und United Torah Judaism, eine Gesetzesänderung vor, um die Ausnahme langfristig zu institutionalisieren. Dieses Projekt löste massive Demonstrationen aus, bei denen säkulare Bürger und Veteranen zusammenkamen, die inakzeptable Diskriminierung anprangerten (Shaharit, 16. Dezember 2024).

Die Rolle religiöser Führer

Der Yated Neeman zitiert aktuelle Aussagen von Rabbi Arieh Deri, dem Vorsitzenden der Schas-Partei, der betonte, dass „der Militärdienst die spirituellen Werte ultraorthodoxer Jugendlicher nicht gefährden sollte“. Er warnte zudem vor Zwangsversuchen, die „das Vertrauen zwischen dem Staat und seinen religiösen Bürgern zerstören könnten“. Allerdings fordern gemäßigte Persönlichkeiten innerhalb der ultraorthodoxen Gemeinschaft die Erforschung von Modellen des Zivildienstes außerhalb des Militärs, die zum nationalen Wohlergehen beitragen würden, ohne religiöse Werte in Frage zu stellen.

Eine Armee auf der Suche nach Lösungen

Obwohl die israelische Armee Wehrpflichtige sucht, ist sie sich der logistischen und kulturellen Herausforderungen einer erzwungenen Integration der Ultraorthodoxen bewusst. Ashvasser berichtet, dass die IDF spezifische Bataillonsmodelle für Geistliche prüft, etwa Netzah-Yehuda-Einheiten, die einen Rahmen ermöglichen, der auf strenge religiöse Normen zugeschnitten ist. Allerdings sind diese Bemühungen aufgrund der geringen Zahl ultraorthodoxer Freiwilliger und der Zurückhaltung ihrer Gemeinden begrenzt (Hamvaser, 16. Dezember 2024).

Ein demografisches und wirtschaftliches Problem

Angesichts der schnell wachsenden ultraorthodoxen Bevölkerung beschränken sich die Probleme nicht nur auf die Wehrpflicht. Entsprechend Merkaz Ha’inyanimEbenso entscheidend ist die Frage der wirtschaftlichen Integration dieser Gemeinschaft. Die niedrige Erwerbsbeteiligung ultraorthodoxer Männer, die oft in Religionsstudien versunken sind, belastet die Volkswirtschaft. Einige sehen die Wehrpflichtreform daher als Chance, eine stärkere Beteiligung am Arbeitsmarkt zu fördern (Merkaz Ha’inyanim, 16. Dezember 2024).

Auf dem Weg zu einem Kompromiss?

Die Verhandlungen sind noch offen, die Aussicht auf einen Kompromiss scheint jedoch gering. Ultraorthodoxe Anführer lehnen nach wie vor jede Dienstpflicht entschieden ab, während die von religiösen Parteien unterstützte Regierung zögert, die Hand einer wahleinflussreichen Gemeinschaft zu erzwingen. Unterdessen debattiert die israelische Gesellschaft weiterhin über ein Thema, das den Kern der Fragen der Identität, der Gerechtigkeit und des nationalen Zusammenhalts berührt.

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