In Abwesenheit der beiden schwer verletzten Skifahrerinnen Mikaela Shiffrin und Petra Vlhova fiel der Semmering-Riesenslalom Federica Brignone zum Opfer. Die Italienerin schlug Sara Hector (SWE/+0,57 Sek.) und Alice Robinson (NZL/+0,90) und holte sich ihren 29. Weltcupsieg, den zweiten der Saison.
Julia Scheib mit Top-Run am Zauberberg
Aus lokaler Sicht gab es am Zauberberg keine magischen Momente, obwohl Julia Scheib als Sechste mit der schnellsten Zeit der zweiten Runde den Tag rettete.
Brignone, der Hector in der Riesenslalom-Gesamtwertung auf Platz eins verwies, erweist sich 2024/25 als Spezialist für Österreich. Die 34-Jährige hatte bereits zum Saisonauftakt in Sölden triumphiert, doch Semmering ist neu in ihrer Bilanz. „Es bedeutet mir sehr viel, es ist eine Premiere für mich“, applaudierte sie im ORF.
Scheib, der es in den letzten Tagen gesundheitlich schlecht ging, erlebte in der ersten Runde keinen „vollständigen Blackout“, sondern belegte nur den 13. Platz, knapp hinter Ricarda Haaser. Im zweiten wandelte die Steirerin dann ihren Frust in Tempo um und sorgte mit der besten Rennzeit für einen versöhnlichen Abschluss. „Ich habe das Beste daraus gemacht“, sagte der 26-Jährige, der in Sölden als Dritter erstmals auf dem Weltcup-Podium stand. „Vor der ersten Runde war es die Ungewissheit darüber, wie es körperlich war, die mich ein wenig behinderte, so dass ich nicht frei gehen konnte. Auch in der zweiten Runde war der Verlauf etwas anders.
Haaser sei „viel zu gut“ gewesen, auch Liensberger lief
Anders als ihre Kollegin konnte sich die zweitbeste Österreicherin Haaser (12./+2,28) nicht steigern und wurde enttäuscht. „Wir sind hier, um Rennen zu fahren, und ich habe es in der zweiten Runde nicht geschafft. Der Angriff war nicht da, er war heute viel zu gut“, erklärte der 31-jährige Allrounder. Der häusliche Fluch am Semmering ging also weiter. Der letzte Triumph (Anna Veith 2012) liegt zwölf Jahre zurück.
Dass sich am Sonntag während des Slaloms (10:30 und 13:30 Uhr) etwas ändern wird, scheint unwahrscheinlich. Katharina Liensberger, die als Kandidatin für das Podium galt, konnte die Sicht auf das flache Gelände in der ersten Runde überhaupt nicht ertragen, verpasste als 40. die „zweite Hälfte“ und verließ wortlos den Zielbereich.
Auch Franziska Gritsch war enttäuscht. Lange musste sie um die Teilnahme am zweiten Durchgang bangen, doch am Ende konnte sie ihre gute Startnummer eins nicht ausnutzen, fuhr noch einmal einen großen Vorsprung heraus und belegte den 29. Platz. „Schade, denn der Semmering gefällt mir wirklich gut“, sagte der Tiroler. „Im Moment verliere ich den Verstand. Ich muss kleine Schritte machen und dann steigern.
(Quelle: SALZBURG24/APA)