Gestern, Sonntag, öffnete Algier seine Türen für ein einzigartiges Fest: die zeremonielle Frauentracht des algerischen Grand Est, die kürzlich von der UNESCO in die repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen wurde.
Eine Ausstellung, die zwischen dem Palais des Raïs (Bastion 23) und dem Palais de la Culture Moufdi-Zakaria verteilt ist, beleuchtet dieses lebendige Erbe, ein Symbol für das Know-how der Vorfahren und eine reiche kulturelle Identität.
Eine Ausstellung im Herzen des kollektiven Gedächtnisses
In den Räumen der beiden Stätten werden die Gandoura, die Melehfa und eine Vielzahl traditioneller Accessoires, die kürzlich zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurden, in ihrer ganzen Pracht enthüllt. Diese Outfits erzählen Geschichten: von Hochzeiten, religiösen Festen oder sogar nationalen Zeremonien, bei denen sie mit Stolz getragen wurden.
Besucher können die sorgfältigen Details der Stickereien aus Gold- oder Silberfäden bewundern und traditionellen Schmuck wie Khit-Errouh, Mnaguech-Ohrringe oder sogar Skhab-Halsketten entdecken. Jedes Stück ist ein Zeugnis des Know-hows, das von Generation zu Generation weitergegeben wird, oft innerhalb der Familie oder in Handwerksbetrieben.
Internationale Anerkennung für ein lebendiges Erbe
Die von der UNESCO während der 19. Sitzung des Zwischenstaatlichen Ausschusses in Asunción, Paraguay, im Dezember 2024 erhaltene Inschrift ist das Ergebnis gemeinsamer Arbeit. Es unterstreicht die Bedeutung traditioneller Techniken wie M’jeboud, Fetla und Kantil, die diese Kostüme einzigartig machen.
Diese für die östlichen Regionen Algeriens charakteristischen Outfits variieren je nach Ort. In Constantine beispielsweise dominieren geometrische Muster, während Annaba florale Stickereien bevorzugt. Diese Feinheiten spiegeln eine reiche kulturelle Vielfalt wider, die im Gedächtnis jeder Region verankert ist.
Eine Herausforderung für zukünftige Generationen
Ziel dieser Feier ist es, die Weitergabe dieses Erbes an jüngere Generationen sicherzustellen. Die Integration dieses Wissens in Schulprogramme oder die Organisation von Sensibilisierungsworkshops sind geplante Initiativen, um diese lebendigen Traditionen zu bewahren.
Nach Angaben der Organisatoren ist diese internationale Anerkennung auch eine Gelegenheit, das lokale Handwerk zu fördern und die Arbeit der Kunsthandwerker hervorzuheben. Letztere sind oft wenig bekannt und spielen eine Schlüsselrolle bei der Erhaltung dieser uralten Praktiken.
Ein sich ständig weiterentwickelndes Erbe
Trotz seiner Wurzeln in der Tradition ist dieses Erbe nicht festgelegt. Gandoura und Melehfa entwickeln sich weiter. Junge Designer lassen sich von diesen Outfits inspirieren, moderne Stücke zu entwerfen und dabei die Techniken und Symbole zu respektieren, die von ihren Älteren weitergegeben wurden.
Mit dieser UNESCO-Inschrift reiht sich die Damentracht des Großen Ostens Algerien in die prestigeträchtige Liste des algerischen Erbes ein, wie zum Beispiel die Ahellil von Gourara und die Raï. Dieser Erfolg verdeutlicht die Stärke der algerischen Kulturdiplomatie, die sich für die Förderung und den Schutz der Kulturschätze des Landes einsetzt.