Während sich der Krieg in der Ukraine hinzieht, sucht Russland nach Möglichkeiten, Kiew und insbesondere seine Energieinfrastruktur anzugreifen. Diese sind besonders im Winter lebenswichtig. Moskau würde sich bei der Entwicklung von Flugzeugbomben auf das Know-how eines taiwanesischen Unternehmens verlassen.
Russland setzt auf Gleitbomben
Die technologische Zusammenarbeit zwischen taiwanesischen Unternehmen und Russland wirft angesichts des Krieges in der Ukraine große Bedenken hinsichtlich der globalen Lieferketten auf. Einem aktuellen Bericht zufolge war ein taiwanesisches Unternehmen namens TRC durch die Lieferung kritischer Servomechanismen an der Entwicklung russischer Gleitbomben beteiligt. Diese Bomben, die mithilfe eines Systems namens UMPK umgewandelt wurden, spielen eine wesentliche Rolle in der russischen Luftstrategie gegen die Infrastruktur in der Ukraine.
Das UMPK-System, das zur Konvertierung verwendet wird von ungelenkten Fliegerbomben bis hin zu gelenkter Munition, einschließlich einziehbarer Flügelbaugruppe und Führungsbaugruppe. Mit diesem Gerät können Bomben mit erheblicher Präzision über weite Distanzen schweben, obwohl es weniger ausgereift ist als westliche Lenkmunition wie amerikanische JDAMs. Diese Waffen, die heute auf dem ukrainischen Schlachtfeld allgegenwärtig sind, machen etwa 20 % des operativen Vorteils Russlands aus.
Eine umstrittene Rolle von TRC in der Entwicklung
Die Anschuldigungen gegen TRC deuten darauf hin, obwohl sie einer Überprüfung unterliegen Modifikationen von Servomechanismen, die ursprünglich für die Automobilindustrie entwickelt wurden. Diese Komponenten wären auf russischen Wunsch hin angepasst worden, um den spezifischen Anforderungen von Flugzeugbomben gerecht zu werden. Der Aktivist Vadym Labas verrät, dass anfängliche mechanische Ausfälle an diesen Servomechanismen das Unternehmen zu mindestens fünf größeren Modifikationen gezwungen hätten. Darüber hinaus dauern die Anpassungen bis heute an.
Die angebliche Beteiligung von TRC verdeutlicht die Herausforderungen, die mit Dual-Use-Technologien verbunden sind, die häufig für militärische Zwecke genutzt werden. Diese Situation führt zu heftige Kritik an den taiwanesischen und amerikanischen Behörden, denen vorgeworfen wird, nicht genügend Maßnahmen ergriffen zu haben, um diese Anpassungen zu verhindern.
Zumal die Folgen vor Ort beachtlich sind. Daten des ukrainischen Geheimdienstes zeigen eine Intensivierung des russischen Einsatzes von Gleitbomben. Im Mai 2023 warfen russische Streitkräfte etwa 25 Gleitbomben pro Tag ab, eine Zahl, die sich seitdem verdoppelt hat bis zu 60 pro Tag, mit Spitzen über 100.
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