Lübeck. In anderen Sportarten, insbesondere in den Vereinigten Staaten, hat es schon lange Tradition, doch im Fußball ist es immer noch eine Seltenheit: eine Zahl, die nicht mehr als Ehrung vergeben wird. Kürzlich hat Bayern München die Nummer 5, die dem vor genau einem Jahr verstorbenen Franz Beckenbauer gehörte, endgültig ausgemustert. „Die Nummer 5 bleibt einem einzigartigen Erbe vorbehalten“, sagte Bayern-Präsident Herbert Hainer.
Dem „Kaiser“ wurde im Laufe seiner Karriere eine unvorstellbare Ehre zuteil. Denn bis in die 1990er Jahre gab es im deutschen Fußball keine festen Trikotnummern, die Spieler trugen in jedem Spiel die Nummern eins bis elf. Daher wurde die Nummer Fünf zu Beckenbauers Zeiten auch von anderen getragen, wenn der WM-Kapitän auswärts war.
Aus diesem Grund sind Rentnerzahlen im deutschen Fußball recht selten. Beim FC St. Pauli steht die Nummer 21 von Holger Stanislawski den aktiven Spielern nicht mehr zur Verfügung, bei Fortuna Düsseldorf wurde auch die Nummer 17 von „Lumpi“ Lambertz ausgemustert. International wurden Legenden wie Diego Maradona (SSC Neapel), Johan Cruyff (Ajax Amsterdam) und Paulo Maldini (AC Mailand) ebenfalls geehrt.
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Unter den beiden Fußballvertretern der Stadt, VfB und Phönix, gibt es nur einen Fall, bei dem eine Nummer nicht mehr vergeben ist. Beim Verein Lohmühlen wird die Nummer 26 definitiv Moritz „Lui“ Marheineke gehören. „Ich habe mich sehr über diese Ehrung gefreut“, sagte der heute 39-Jährige, der im Rahmen einer besonderen Zeremonie nicht darüber informiert wurde. „Ich weiß nicht mehr genau, wie ich davon erfahren habe.“
„Er war das Gesicht des Wiederaufbaus“
Thomas Schikorra, damaliger Chef von Grün-Weißen, stellte klar: „Es war eine einstimmige Entscheidung von Vorstand und Aufsichtsrat.“ Wir glaubten, dass er das Gesicht des Wiederaufbaus nach der zweiten Insolvenz war. Zusammen mit einigen anderen, die dafür eigentlich zu gut waren, hielt er sich trotz anderer Angebote in der Oberliga. Sein Spielstil und seine Identifikation während seiner Karriere verkörperten viel von dem, was bei den Fans Anklang fand.“
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Sechs Handballspieler des VfL haben Legendenstatus erreicht
In der Handballmannschaft des VfL Lübeck-Schwartau haben inzwischen sechs Spieler „Legendenstatus“: Toni Podpolinski (Nummer 8), Jan Schult (19), Markus Hansen (11), Martin Waschul (18) und seit Sommer auch Dennis Klockmann (32) und Jesper Bruhn (77). „Wir vergeben die Trikotnummern nicht ein Jahr nach dem Abgang eines Spielers“, erklärte Geschäftsführer Daniel Pankofer. Die Trikots von Klockmann und Bruhn hingen bereits beim letzten Spiel der Vorsaison von der Decke der Hansehalle, die offizielle Verabschiedung der Legenden fand im Rahmen ihres Abschiedsspiels am 17. Januar um 19 Uhr statt
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Im Fußball der Lübeck Cougars wird nur noch eine Trikotnummer nicht mehr vergeben: die Nummer 6 von Philipp Stursberg, der viele Jahre als Spieler und Trainer für verschiedene Teams tätig war. Der „Verteidigungsminister“ wurde 2010 und 2014 auch Europameister mit der deutschen Nationalmannschaft.
Im Raum hingen sechs Hockeytrikots
Bei den Timmendorfer Eishockeymannschaften hängen die Trikots von Marcus Klupp (5), Marvin Glaser (9), Mark MacKay (18), Kerry Goulet (29), Korbinian Witting (51) und Michael Mai (55) an der Decke Raum – sowie Nummer 18 von Marcus Krützfeldt. Der Hintergrund der „Doppel-18“: Bei der Ehrung von Glaser, MacKay und Goulet im Jahr 2003 hatte „Mopser“ Krützfeldt bereits die Nummer 18 getragen, die später nicht mehr vergeben wurde.
tionen/sta/wrono