Extreme Brände, Böen von 160 km/h: Die Region Los Angeles brennt

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Veröffentlicht am 7. Januar 2025 um 16:43 Uhr

In Südkalifornien kam es in den letzten Monaten zu zahlreichen Bränden. Die besonderen Bedingungen der kommenden Tage lassen uns das Schlimmste befürchten. Erläuterungen.


Warnung vor Malibu

Im Jahr 2024 wurden in Kalifornien mehr als 8.000 Brände gemeldet. Mehr als 4.250 Quadratkilometer Wald brannten. Das ist zwar weit entfernt vom Rekordjahr 2020 mit seinen 18.000 Quadratkilometern, aber immer noch mehr als der Durchschnitt der letzten 25 Jahre. Glaubt man Expertenprognosen, könnte das Jahr 2025 katastrophal beginnen. Mehrere Faktoren werden die Gefahr von Waldbränden in der Gegend von Los Angeles sowie deren Ausbreitung erhöhen. Tatsächlich steht der Sektor bereits in Flammen und die Situation droht sich schnell zu verschlechtern.

Ein besonderer Wind

Alles beginnt mit dem berühmten Santa Ana-Wind. Wenn sich eine Luftmasse unter einem Hochdruckgebiet über den Wüstengebieten von Utah und Nevada befindet und sich über dem Pazifischen Ozean vor der Küste Kaliforniens ein Tiefdruckgebiet bildet, wird ein erheblicher Druckunterschied zwischen diesen beiden Gebieten beobachtet. Die kühle, trockene Luft strömt dann auf den Weg des geringsten Widerstands, die Pässe und Täler der Sierra Nevada. Durch die Kanalisierung wird der Santa-Ana-Wind verstärkt, wenn die Breite der Pässe und Täler kleiner wird. Gleichzeitig steigt beim Absinken der Luft aus großer Höhe der Luftdruck, wodurch sich die Temperatur pro 1.000 Meter Abstieg um bis zu 10 °C erwärmt. Mit dieser Erwärmung sinkt die anfangs bereits niedrige relative Luftfeuchtigkeit. Das Endergebnis ist ein starker, heißer und sehr trockener Wind, der vom Fuß der Bergpässe in die Täler und Küstenebenen weht.

Rote Fahne

Der Kontext der nächsten Tage lässt alle Voraussetzungen für eine spektakuläre Entwicklung der Santa-Ana-Winde zu. So sehr, dass in bergigem Gelände Böen Geschwindigkeiten von 160 km/h erreichen konnten. Wir sprechen also von Winden, die eines Hurrikans würdig sind, aber heiß und trocken. In der gesamten Region Los Angeles, von Carlsbad über Ventura und Malibu bis San Bernardino, herrscht Alarmbereitschaft. Diese starken Winde könnten Bäume und Stromleitungen zum Einsturz bringen. Was passieren kann, wenn Hochspannungsleitungen mit trockenen Bäumen in Kontakt kommen, muss nicht erklärt werden. Hinzu kommt ein starker, heißer und trockener Wind, und das Rezept für Waldbrände, die sich blitzschnell ausbreiten, ist perfekt.

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Transport gestört

Insbesondere in Santa Clarita, 30 km von Hollywood entfernt, werden Windgeschwindigkeiten von bis zu 120 km/h und Böen von fast 150 km/h erwartet. In der Innenstadt von Los Angeles sollten diese starken Böen vermieden werden, zwischen Dienstagabend und Mittwoch werden jedoch weiterhin Böen von mehr als 50 km/h erwartet. Offensichtlich wird es zu Störungen des Flugverkehrs kommen und bei allen Flügen von oder nach Südkalifornien sind zahlreiche Verspätungen zu erwarten. Die Behörden rechnen sogar mit Problemen auf den Straßen, da Lastwagen vom Kurs abgekommen sein könnten. Doch die größte Gefahr bleiben Waldbrände, und alle Rettungsdienste im Großraum Los Angeles sind in Alarmbereitschaft.

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In Zusammenarbeit mit Nicolas Lessard, Meteorologe.

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