Wendung in der philippinischen Affäre: Der Verdächtige Taha Oualidat lehnt zunächst ab und akzeptiert schließlich seine Auslieferung an Frankreich. Sein Anwalt wertet dies als Zeichen des Kooperationswillens. Aber das Geheimnis bleibt…
Der Mord an Philippine, einer 21-jährigen jungen Frau, die am 16. Oktober leblos in der Region Paris aufgefunden wurde, hat eine neue Wendung genommen. Taha Oualidat, Hauptverdächtiger in diesem Fall, weigerte sich bei seiner Anhörung vor einem Genfer Staatsanwalt am 17. Oktober zunächst, aus der Schweiz an Frankreich ausgeliefert zu werden. Doch allen Widrigkeiten zum Trotz hat er gerade seine Entscheidung revidiert.
Eine strategische Wende?
Laut seinem Schweizer Anwalt, Maître Florence Yersin, entschied sich Taha Oualidat nach einem Gespräch mit ihr schließlich, seine Versetzung nach Frankreich anzunehmen. Eine taktische Entscheidung für denjenigen, der ihn verteidigt:
Er wusste, dass er monatelang hätte Berufung einlegen können, aber er entschied sich dafür, das französische Verfahren voranzutreiben und es nicht zu verzögern.
Maître Florence Yersin, Anwältin von Taha Oualidat
Für den Anwalt ist diese Entscheidung ein Beweis dafür Bereitschaft seines Mandanten, mit der Justiz zusammenzuarbeiten. Sie weigert sich jedoch, mehr über ihren Geisteszustand oder die Begründetheit des Falles zu sagen.
Bald steht er vor dem französischen Richter
Mit dieser Wende Will Oualida Daher sollte der für den Fall zuständige französische Untersuchungsrichter schnell angehört werden können. Eine mit Spannung erwartete Vernehmung, da der Verdächtige von den Schweizer Behörden bislang erst seit seiner Festnahme am 19. Oktober in einem Vorort von Genf angehört wurde.
Seine anfängliche Ablehnung der Auslieferung hatte das Verfahren tatsächlich erheblich verlangsamt. Hätte er an dieser Position festgehalten, hätte das Bundesamt für Justiz einen Entscheid erlassen müssen, gegen den Taha Oualidat Berufung hätte einlegen können. Genug, um seine Rückkehr nach Frankreich um mehrere Wochen, sogar mehrere Monate zu verzögern.
Ein besorgniserregendes Profil
Der 22-jährige Taha Oualidat wurde von der Kriminalpolizei nach der Entdeckung von Philippines Leiche schnell als Verdächtiger identifiziert und weist ein besonders besorgniserregendes Profil auf. Er war es bereits gewesen wegen Vergewaltigung verurteilt im Jahr 2021 und war Gegenstand eines Ausweisungsverfahrens aus französischem Staatsgebiet.
Doch als er im vergangenen Juni aus dem Gefängnis entlassen wurde, wurde er in einer Verwaltungshaftanstalt in Metz untergebracht, während er auf seine Abschiebung wartete. Die Unterbringung wurde dreimal verlängert, bevor ein Richter für Freiheiten und Haft schließlich seine Freilassung bestätigte.
Gerichtliche Informationen offen
Inzwischen hat die Pariser Staatsanwaltschaft ein gerichtliches Ermittlungsverfahren wegen „Vergewaltigung“ und „Tötungsdelikt“ eingeleitet. Strafrechtliche Qualifikationen, die, wenn sie am Ende der Ermittlungen beibehalten würden, Taha Oualidat eine lebenslange Haftstrafe einbringen könnten.
Aber in diesem Stadium bleibt der Verdächtige bestehen als unschuldig angesehen. Seine Rückkehr nach Frankreich und seine nächste Anhörung vor dem Ermittlungsrichter sollten es ermöglichen, mehr über seine genaue Rolle bei Philippines Tod zu erfahren. Und möglicherweise, um einen Teil des Schleiers über die immer noch sehr vagen Umstände dieses Dramas zu lüften, das starke Emotionen hervorrief.
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