Der Kreml scheint der einzige Nutznießer der Initiative der Kanzlerin zu sein, die es ihm ermöglicht, aus seiner diplomatischen Isolation herauszukommen. Die CDU in der Opposition glaubt, dass Putin darin „eher ein Zeichen von Schwäche denn von Stärke“ sieht.
Olaf Scholz steht an der Spitze einer Minderheitsregierung, deren gesetzgeberisches Handeln lahmgelegt ist, doch er verzichtet nicht auf seine Funktion als Kanzler und schon gar nicht auf seine Wahlambitionen. Nach dem ungarischen Ministerpräsidenten beendete der deutsche Staatschef am Freitagabend als erster Westler die seit zwei Jahren verordnete westliche diplomatische Isolation gegenüber Wladimir Putin.
Das von ihm initiierte Telefongespräch zwischen der deutschen Nummer eins und seinem russischen Amtskollegen, bei dem es um mögliche Gespräche über das Kriegsende in der Ukraine ging, dauerte rund sechzig Minuten und beinhaltete ein Foto des Kanzlers, begleitet von seinem diplomatischen Berater und dessen Sprecher wurde auf X unter dem Titel geteilt: „Ich habe ein Ende des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine und den Abzug der russischen Truppen gefordert. Russland muss sich zu Verhandlungen mit dem Ziel eines gerechten und dauerhaften Friedens bereit zeigen.“
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