Angst im Norden nach der Ermordung von 5 Menschen am Samstag. Ein 22-jähriger Mann ging am Samstag zur Gendarmerie und beschuldigte sich selbst, am Nachmittag fünf Morde rund um Dünkirchen begangen zu haben. Der Täter ist der Polizei unbekannt. Wir kennen die Beweggründe des Täters der Schießerei noch nicht. Wer sind die Opfer? Wir ziehen eine Bestandsaufnahme der neuesten bekannten Elemente.
Paul, ein 29-jähriger Geschäftsführer
Insgesamt wurden bei drei verschiedenen Ereignissen fünf Menschen erschossen: in Wormhout in Flandern und dann an zwei verschiedenen Orten in der Stadt Loon-Plage. Die Alarmierung erfolgte am Nachmittag in Wormhout. Anschließend entdeckten Feuerwehrleute einen am Boden liegenden Mann im Hof seines Hauses. Er wurde von mehreren Schüssen getroffen, darunter einer in den Kopf. Nach Angaben von France Bleu Nord war das 29-jährige Opfer Paul D. Leiter einer Reparaturfirma. Er hatte zwei Kinder und war der ehemalige Arbeitgeber des Schützen.
Nach Angaben der Ehefrau des Opfers ging ihr Mann hinaus, nachdem er das Geräusch eines Fahrzeugs im Hof ihres Hauses gehört hatte. Anschließend soll ein Mann mehrmals auf das Opfer geschossen haben, bevor er den Tatort verließ. In einer auf Facebook veröffentlichten Nachricht bedauert die Gemeinde Wormhout „die Ermordung eines Geschäftsführers“, die „trauernde Familien und am Boden zerstörte Angehörige“ hinterlässt.
Marc und Aurélien, zwei Sicherheitsbeamte
In Loon-Plage angekommen, machte sich der Schütze auf den Weg zu zwei Beamten, die für die Überwachung des Gebiets verantwortlich waren. Laut dem Lokalradio Delta FM arbeiteten beide für das Unternehmen ECS, einen Hafen-Subunternehmer. Die beiden unbewaffneten Beamten wurden kurz nach 16 Uhr von Schüssen getroffen. Laut unseren Kollegen von France 3 Hauts-de-France war Aurélien C. 33 Jahre alt und Marc L. 37.
Beides schien den Bewohnern von Dünkirchen wohlbekannt zu sein. Im Laufe ihrer Karriere mussten sie Bälle und andere Karnevale in der Region organisieren. Marc, Vater von zwei Töchtern, war wie sein Zwillingsbruder Jérôme Mitglied eines Motorradclubs an der Küste von Loon-Plage. Er lebte in Bourbourg. Die von Le Parisien kontaktierte Clubdirektorin Isabelle Andrieux beschrieb einen Mann, „der immer ein Lächeln hatte, sehr engagiert, sehr hilfsbereit und verfügbar“.
Jedes Jahr beteiligte sich Marc an der Organisation des großen Loon-Plage-Motorradrennens, das Ende Oktober stattfindet. Die freiwilligen Helfer des Clubs trafen sich am Samstag gegen 17:30 Uhr zur Nachbesprechung des Rennens, berichtet der Clubpräsident. Sein Zwillingsbruder Jérôme war dort anwesend.
Zwei Migranten kurdischer Herkunft
Zu den Opfern gehören laut France 3 Hauts-de-France auch zwei Migranten iranisch-kurdischer Nationalität. Die beiden Männer waren 19 und 30 Jahre alt. Diese beiden Männer könnten Kollateralopfer sein, die in der Nähe des Flüchtlingslagers Loon-Plage erschossen wurden.
„Zwei der Opfer waren Verbannte, die in einem der informellen Lager der Region überlebten und hofften, nach England zu gelangen“, berichtet der Verein Utopia 56.
Die Verbandschefin in Dünkirchen, Salomé Bahri, gab bei ihrer Befragung an, dass ihr Team zum Zeitpunkt der Schüsse „am Boden“ gewesen sei. Anschließend forderte sie ihr Team auf, „zu gehen“. Eine Hommage an die beiden Migranten sei am Ende des Tages an diesem Sonntag in Calais geplant, teilte der Verein Utopia 56 mit. Eine zweite Hommage an sie soll laut France 3 auch am Montag in Dünkirchen erfolgen.
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