Mord in einer Kleinstadt. Staffel 1. Pilot.

Mord in einer Kleinstadt. Staffel 1. Pilot.
Mord in einer Kleinstadt. Staffel 1. Pilot.
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Mord in einer Kleinstadt // Staffel 1. Folge 1. Pilotfolge.

Mord in einer KleinstadtDie neue Detektivserie von FOX, die von den Romanen von LR Wright inspiriert wurde, schien zunächst vielversprechend. Mit einer malerischen Kulisse, kriminellen Intrigen und einer aufkeimenden Romanze hatte es alle Zutaten, um Krimiliebhaber in seinen Bann zu ziehen. Nachdem ich jedoch die erste Folge der ersten Staffel gesehen habe, bin ich sowohl fasziniert als auch enttäuscht. Diese Mischung aus Mystery und Romantik hätte ein großer Erfolg werden können, doch einigen Elementen mangelt es an Tiefe und Originalität, sodass der Eindruck eines Déjà-vu entsteht. Der Titel der Serie, Mord in einer Kleinstadtist sowohl explizit als auch irreführend. Sicherlich beschreibt es die Grundidee gut: eine Untersuchung eines Mordes in einem kleinen Dorf. Aber diesem Namen mangelt es, obwohl er klar ist, schmerzlich an Einzigartigkeit. Wie viele Serien handeln tatsächlich von Morden in kleinen Gemeinden?

Um dem Trubel der Großstadt zu entfliehen, zieht Karl Alberg in eine friedliche Umgebung am Meer. Doch nach und nach enthüllt dieses süße Paradies seine Geheimnisse, und Karl wird sein gesamtes Ermittlertalent benötigen, um die Morde aufzuklären. Er wird in Cassandra, einer örtlichen Bibliothekarin, wertvolle Hilfe bei der Lösung von Fällen finden.

Die Serie scheint diesem sehr gesättigten Genre nichts Neues zu bringen. In der ersten Folge geht es um die Untersuchung des Todes eines älteren Mannes, Carlyle Burke, der leblos in seinem Haus aufgefunden wurde. Dieses Geheimnis ist zwar vielversprechend, überrascht aber nicht. Die Hinweise sind so übertrieben, dass sie an eine Karikatur grenzen. Besonders eine Szene, in der eine Figur als verdächtig dargestellt wird, nur weil sie kleine Scheine in einen Automaten wirft, hat mich besonders dazu gebracht, die Augen zu verdrehen. Das Ergebnis der Untersuchung ist ebenso enttäuschend. Es gibt keine wirkliche Reflexion oder Wendung; Alles scheint eher durch Instinkt als durch gründliche Nachforschungen gelöst zu werden. Als Fan von Krimiserien war ich von diesem Mangel an Finesse im Schreibstil enttäuscht. Ich hätte mir ein komplexeres, subtileres Mysterium gewünscht, eines, das die Charaktere wirklich dazu drängt, über sich hinauszuwachsen, um den Fall zu lösen.

Leider fehlt es dieser ersten Folge an dramatischer Spannung und es gelingt ihr nicht, das Publikum vollständig zu fesseln. Auch wenn die kriminelle Intrige zu wünschen übrig lässt, muss man anerkennen, dass das Hauptduo Karl Alberg (gespielt von Rossif Sutherland) und Cassandra Lee (gespielt von Kristin Kreuk) der Serie eine gewisse Frische verleiht. Karl ist ein Polizeichef, der kürzlich im Dorf Gibsons angekommen ist, um der Hektik der Großstadt zu entfliehen und ein friedlicheres Leben zu führen. Cassandra hingegen ist eine süße und verträumte Bibliothekarin, die nach mehreren Enttäuschungen nach Liebe sucht. Ihre Beziehung ist wahrscheinlich einer der Höhepunkte der ersten Folge. Ihre Chemie ist zwar diskret, aber glaubwürdig. Karl steht mit seinem melancholischen und zurückhaltenden Auftreten im Kontrast zu Cassandras quirliger, aber pragmatischer Persönlichkeit. Ich schätze die Art und Weise, wie sich ihre Beziehung entwickelte: Karl ist kein übermäßig gequälter Held, sondern ein normaler Mann, sowohl aufmerksam als auch introvertiert.

Cassandra ihrerseits verleiht dem Ganzen eine gewisse Leichtigkeit, ohne in die Klischees der naiven jungen Frau zu verfallen. Auffallend ist jedoch die mangelnde Entwicklung der anderen Charaktere. Gibsons, dieses kleine kanadische Dorf, das ein fruchtbarer Boden für komplexe Handlungsstränge und farbenfrohe Nebenfiguren hätte sein können, bleibt hoffnungslos leer. Über die Bewohner ist fast nichts bekannt, mit Ausnahme von George Wilcox (James Cromwell), einem mürrischen Rentner, der in Cassandra verknallt ist. Die anderen Nebenfiguren wie Phyllis oder Yen sind kaum skizziert. Das ist eine echte Verschwendung, denn die Stärke einer Serie, die sich um eine kleine Gemeinschaft dreht, liegt gerade in der Verbindung zwischen ihren Bewohnern, ihren Geheimnissen, ihren gemeinsamen Geschichten. Dieser Aspekt bleibt hier ungenutzt und hinterlässt den Eindruck von Oberflächlichkeit.

Einer der verwirrendsten Aspekte von Mord in einer Kleinstadt ist seine Leistung. Um die schwache Detektivhandlung auszugleichen, versucht die Serie, visuelle Effekte hinzuzufügen, die Karls Ermittlungsfähigkeiten darstellen sollen. Die Kamera bewegt sich, bewegt sich schnell von einem Hinweis zum nächsten, negative Bilder blitzen auf dem Bildschirm auf … Diese Kunstgriffe verstärken die Geschichte nicht, sondern belasten vielmehr die Erzählung und geraten in Konflikt mit der relativ ruhigen Atmosphäre der Serie. Karl ist kein exzentrischer Detektiv wie Sherlock Holmes, und diese altmodischen Effekte scheinen nicht zu seiner Persönlichkeit zu passen. Er ist einfach ein Mann, der auf Details achtet, und diese visuellen Übertreibungen schaden letztendlich der Glaubwürdigkeit seiner Ermittlungsmethoden. Meiner Meinung nach hätte die Serie durch einen subtileren und realistischeren Ansatz, ohne auf diese Kunstgriffe zurückzugreifen, an Authentizität gewonnen. Trotz seiner Mängel Mord in einer Kleinstadt schafft es, eine einzigartige Atmosphäre zu schaffen. Das Dorf Gibsons bietet mit seinem regnerischen Klima und den grünen Landschaften eine idyllische, aber leicht melancholische Umgebung.

Diese Atmosphäre wird durch die Beziehung zwischen Karl und Cassandra verstärkt, die zwar diskret, aber dem Ganzen eine gewisse Wärme verleiht. Diese bittersüße Atmosphäre erinnert jedoch unweigerlich an Produktionen des Hallmark Channel, die für ihre vorhersehbaren Liebesromane und den Mangel an Tiefe bekannt sind. Während dies einige Zuschauer auf der Suche nach einer beruhigenden Serie ansprechen mag, besteht die Gefahr, dass diejenigen enttäuscht werden, die mehr von einem Krimi erwarten. Mord in einer Kleinstadt ist nicht ohne Potenzial. Mit einem besseren Management der Kriminalhandlung und einer tiefergehenden Entwicklung der Nebencharaktere könnte daraus eine fesselnde Serie werden. Leider hinterlässt diese erste Folge einen Eindruck der Verwirrung, als ob die Serie nicht wirklich wüsste, in welche Richtung sie gehen wollte. Wenn Sie auf der Suche nach einer leichten Serie auf halbem Weg zwischen Romantik und Mystery sind, werden Sie vielleicht fündig.

Wenn Sie jedoch auf einen spannenden Thriller mit komplexen Charakteren und gut ausgearbeiteten Plots hoffen, Mord in einer Kleinstadt kann Sie hungrig machen. Hoffen wir, dass die nächsten Folgen Abhilfe schaffen und dieser Serie, der es im Moment völlig an Identität mangelt, etwas mehr Substanz verleihen können.

Bewertung: 3,5/10. Kurz gesagt, zu langweilig, um einen guten Eindruck zu hinterlassen. Allerdings hat dies durchaus Potenzial, wenn sich das Ganze weiterentwickelt und der Geschichte mehr Spielraum geben soll.

Bald in Frankreich verfügbar

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