Dem für seine Marken Nutella und Kinder bekannten Agrarkonzern Ferrero wird vorgeworfen, das Ausmaß der Salmonellen-Kontamination im Jahr 2022 minimiert zu haben, heißt es in einem Bericht von France 2 in der Sendung Complément d’investigation.
Ferrero erklärte im April 2022, dass am 15. Dezember 2021 in seiner Fabrik im belgischen Arlon aufgrund eines „Filters am Ausgang der beiden Rohstofftanks“ Salmonellen nachgewiesen worden seien. Aus der Aussendung geht jedoch hervor, dass zwischen dem 3. Dezember 2021 und dem 25. Januar 2022 insgesamt 81 Salmonellen-positive Proben entnommen wurden. Dieser Bericht basiert auf einem nahezu unbeachteten Dokument der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA).
Ferrero bestreitet alle Vorwürfe
Auf Anfrage von AFP möchte das Unternehmen „betonen, dass die Qualität und Sicherheit seiner Produkte immer im Mittelpunkt seiner Bedenken standen und stehen werden“ und dass es „alle Vorwürfe zurückweist, denen zufolge es anders hätte sein können“.
Ferrero wird insbesondere von Verbraucherschutzverbänden einer zu langsamen Reaktion bezichtigt und ist Ziel gerichtlicher Ermittlungen in Belgien und Frankreich. Deshalb weist das Unternehmen gegenüber der AFP darauf hin, dass „Untersuchungen (für die insbesondere das Untersuchungsgeheimnis gilt) laufen“ und dass es „daher keine weiteren Stellungnahmen abgeben kann“.
Massenrückruf von Kinder-Überraschungs- und Kinder-Mini-Eiern
Ferrero hat im Jahr 2022 Produkte wie Kinder Surprise und Kinder Mini Eggs massiv vom Markt genommen, nachdem in Europa Fälle von Salmonellose aufgetreten waren, von denen vor allem Kinder unter 10 Jahren betroffen waren, obwohl keine Todesfälle gemeldet wurden.
Der 2022 geschlossene Produktionsstandort Arlon nahm seine Tätigkeit im September 2022 nach grünem Licht der belgischen Behörden teilweise wieder auf, unterbrach jedoch im Juli 2023 einen Teil seiner Produktion erneut, nachdem in den „Wänden und Sockeln“ Salmonellen festgestellt wurden.
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