Geothermie kennen wir bereits: Sie nutzt die unter der Erdoberfläche vorhandene Wärme zur Stromerzeugung. Doch mit „Superhot Rocks“ kommt eine neue Etappe. Diese mehrere Kilometer tief gelegenen Gesteine erreichen eine Temperatur von über 374 °C. Bei diesen extremen Temperaturen wird das in den Untergrund eingespritzte Wasser zu einer überkritischen Flüssigkeit, einer Art verstärktem Dampf, ideal zur Energieerzeugung.
Geothermie geht tiefer
Ein von Forschern der Cornell University und der Clean Air Task Force (CATF) erstellter Bericht unterstreicht dieses Potenzial. Die Idee? Gehen Sie über vulkanische Zonen oder tektonische Verwerfungen hinaus, aus denen die klassische Geothermie ihre Ressourcen bezieht. Mit modernen Technologien könnten diese Gesteine fast überall abgebaut werden und geothermische Energie in eine universelle und reichlich vorhandene Energie umwandeln.
« Mit Innovation könnte die Energie aus superheißem Gestein eine erneuerbare Quelle darstellen, die in großem Maßstab zugänglich und mit fossilen Brennstoffen konkurrenzfähig ist », unterstreicht der Bericht.
Im Gegensatz zur herkömmlichen Geothermie, bei der lediglich bis zu einer Tiefe von einigen Kilometern gebohrt wird, ist zum Erreichen dieses Gesteins ein Abstieg von mindestens sechs Kilometern in harte Gesteinsformationen erforderlich. Hier liegt das Problem: Die aktuellen Techniken, die aus der Öl- und Gasindustrie stammen, reichen nicht aus. Forscher benötigen neue Technologien, um Bohrgeräte, Sensoren und sogar den Umgang mit extremen Temperaturen zu verbessern.
Die Cornell University hat sich bereits auf das Abenteuer eingelassen. Im Jahr 2022 wurde auf dem Campus eine drei Kilometer lange Erkundungsbohrung gegraben. Aber um zu diesen berühmten superheißen Gesteinen zu gelangen, müssten wir viel weiter gehen, insbesondere in Gebieten mit schwachem Wärmefluss, wie zum Beispiel im Osten der Vereinigten Staaten.
Es steht viel auf dem Spiel. Dem Bericht zufolge könnte die Nutzung von nur 2 % der geothermischen Energie in einer Tiefe zwischen drei und zehn Kilometern das 2.000-fache des aktuellen Energieverbrauchs der Vereinigten Staaten decken.
Einige Unternehmen, wie Quaise Energy, glauben fest daran. Sie betrachten diese superheißen Gesteine als den „Gral der Geothermie“. Jüngste Studien haben gezeigt, dass diese Gesteinsformationen miteinander verbundene Brüche erzeugen können, wodurch das Wasser extreme Temperaturen erreichen kann, die manchmal über 400 °C liegen. Dieser Prozess ermöglicht die Produktion von Strom oder sogar Wasserstoff.
Natürlich bleiben Hindernisse bestehen. Die Wahl der Standorte bleibt entscheidend: Es ist notwendig, die Eigenschaften der Gesteine, den Wärmefluss und die mechanischen Einschränkungen im Detail zu verstehen. Diese Parameter ändern sich im Laufe der Jahre, was das Projektmanagement erschwert. Aber die Begeisterung ist da. Mit den Bemühungen von Forschern, Industrien und Regierungen könnte die Ausbeutung superheißer Gesteine durchaus bahnbrechend sein.
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