INFO LE FIGARO – Eine neue Version von Nuward dürfte das Licht der Welt erblicken, mit einer ersten „Test“-Anlage in Frankreich Anfang der 2030er Jahre.
EDF startet neu im Rennen um SMRs, diese kleinen modularen Kernreaktoren, die einen Teil der Zukunft des Sektors sichern sollen. Das Nuward-Projekt wurde von der Gruppe neu gestaltet, um den Markterwartungen besser gerecht zu werden. Nach unseren Informationen entscheidet sich EDF nun für eine SMR von 400 Megawatt (MW), im Vergleich zu zweimal 170 MW in der Vorgängerversion. Zum Vergleich: Französische Großreaktoren haben je nach Generation eine Leistung zwischen 900 und 1600 MW.
Die Gruppe traf radikale Entscheidungen. Zunächst konzentriert man sich nun vor allem auf bereits bewährte Technologien. In der ersten Version des Projekts heißt es: „Mehrere Objekte erforderten jahrelange Arbeit“erklärt eine der Sache nahestehende Quelle. Es kommt nicht mehr in Frage, Optionen zu wählen, die zu Fristverlängerungen führen können. Wir müssen schnell gehen. Der Konzern rechnet mit einem ersten Saatgut in Frankreich Anfang der 2030er Jahre.
Auch die Verkürzung der Fristen soll dazu beitragen, die Kosten niedrig zu halten. Auch die Wahl der Leistung soll dazu dienen, das Projekt schneller rentabel zu machen. Nuward wird in der Tat ein Druckwasser-Kreislaufreaktor sein, wie die in der bestehenden Flotte. Es ist heute das einzige SMR-Projekt der dritten Generation, das von einem Akteur der Europäischen Union durchgeführt wird.
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Mit dieser Entscheidung soll es EDF ermöglicht werden, im Wettbewerb mitzuhalten. Nuward wird also ohne TechnicAtome, aber mit Framatome und anderen europäischen Herstellern gebaut. SMRs könnten daher gleichzeitig mit Hochleistungsreaktoren gebaut werden. Die von EDF ergriffenen Optionen zielen nach unseren Informationen darauf ab, den Erwartungen potenzieller Kunden, angefangen bei großen Industriekonzernen, möglichst nahe zu kommen. Letztere wollen ihre Stromversorgung sichern und sind auf der Suche nach bewährter Technologie. Der SMR von EDF muss auf zwei Haupttypen von Märkten reagieren: die Dekarbonisierung der Industrie, insbesondere durch die Bereitstellung der möglicherweise benötigten Wärme so nah wie möglich an den Fabriken. Vergessen wir nicht, dass ein Kernreaktor in erster Linie Wärme produziert, die dann zur Stromerzeugung genutzt wird. Das zweite Marktsegment bilden Wärmenetze zur Beheizung von Gebäuden. Andererseits scheint der Ersatz von Kohlekraftwerken durch SMRs aus dem Zentrum der Anliegen der Entwickler zu rücken.
Die neue Version von Nuward bleibt „innovativ“, was ihr Design, aber vor allem die Konstruktionsmöglichkeiten angeht, die sie bieten wird. Tatsächlich müssen die Reaktoren nahezu vorgefertigt sein, bevor sie an ihrem Standort zusammengebaut werden. Diese Option liegt der Logik aller SMRs zugrunde und zielt auf die Industrialisierung von Herstellungsprozessen ab. Letztlich will die Atomwelt, ähnlich wie die Luftfahrt, in Serie bauen.
Der nächste Schritt betrifft die Erstellung des „Konzeptentwurfs“, in gutem Französisch. Ein solch sehr fortgeschrittener Entwurf sollte bis Mitte 2026 abgeschlossen sein. EDF plant 70 Millionen Investitionen für Nuward im Jahr 2025.