Der chinesische Automobilhersteller nutzte sein 10-jähriges Jubiläum, um exklusiv sein neues Elektromodell NIO ET9 vorzustellen.
„ET9 bietet einen Executive-Raum, der über die erste Klasse hinausgeht und sich wahrlich in ein mobiles Büro und eine Lounge verwandelt“, prahlt William Lin, CEO des Automobilherstellers NIO, auf einer Pressekonferenz an diesem Samstag, dem 21. Dezember. Letzterer hat diesen Tag nicht zufällig ausgewählt, um sein neues Modell vorzustellen: Es ist sowohl der 10. Jahrestag der Marke als auch Dongzhi, ein traditionelles chinesisches Fest zur Feier der Wintersonnenwende.
Der chinesische Hersteller, der mittlerweile 650.000 Kunden auf der ganzen Welt hat, versammelte auf seiner NIO Day 2024-Show in Guangzhou mehr als 22.000 Teilnehmer.
Modernste Aerodynamik und Handling
Mit einem Design, das direkt an das von Jets angelehnt ist, profitiert dieses neue Fahrzeug von einem um 7,5 % reduzierten Luftwiderstand und ist 5.325 m lang und 1.621 m hoch. Bei Annäherung des Fahrzeugs senkt sich die Karosserie automatisch um 50 Millimeter pro Sekunde ab, um den Ein- und Ausstieg aus dem Fahrgastraum zu erleichtern. Darüber hinaus öffnen sich die 4 Türen von selbst.
Seine Fassade erwecke „Selbstvertrauen und Entschlossenheit“, argumentiert William Lin und zählt eine ganze Reihe von Technologien auf. Insbesondere finden wir das Aquila-System, das über 31 Sensoren verfügt, darunter ein LiDAR mit sehr großer Reichweite, zwei seitliche LiDARs mit großem Sichtfeld und 4D-Bildgebungsradare, für gute Sicht auch bei schlechtem Wetter.
Was die Räder angeht, gelten die Federungen als die stabilsten auf dem Markt und eine Reaktionszeit des Fahrzeugs von 0,3 Sekunden sorgt für ein besseres Management von Reifenplatzern bei 170 km/h. Eine weitere Sicherheitsinnovation: Das Chassis kann sich in nur 0,7 Sekunden um bis zu 50 mm anheben, um Schäden durch eine mögliche Kollision zu minimieren.
Eine multimediale „Business-Suite“
Erst beim Betreten des Flaggschiffs kann man das High-End-Versprechen wahrnehmen. Der Grundriss ähnelt genau dem Innenraum einer Privatjet-Kabine, mit einer ganzen Reihe von Panoramafenstern. Wie in der Business Class lassen sich die Vordersitze sogar automatisch umklappen, sodass sich die Rücksitze für mehr Komfort ausklappen lassen.
Außerdem kann ein Tablet ausgeklappt werden, um den Raum in eine erstklassige Kabine zum Lesen, Arbeiten oder Chatten zu verwandeln. Hinzu kommen ein 10-Liter-Minikühlschrank sowie ein 8-Liter-Tresor im Fond.
Aber das ist noch nicht alles: Das Büro kann auch zu einem eigenständigen Kino oder Konzertsaal werden. Das NIO Lyra Audiosystem ist mit 35 Lautsprechern ausgestattet, die teilweise in den Kopfstützen platziert sind, mit einer Gesamtleistung von 2.800 Watt in Dolby Atmos.
Zur Navigationsunterstützung ist offensichtlich vorne ein Dolby-Vision-Bildschirm integriert, zwei weitere befinden sich hinten an den Vordersitzen. Ein kleiner Roboter namens Nomi, der sich über dem zentralen Bildschirm befindet, gibt per Sprachansage Auskunft über die zurückgelegte Route. Und schließlich erstreckt sich das Armaturenbrett innerhalb eines Amoled-Bildschirmstreifens über die gesamte Fahrzeuglänge.
Um das Eintauchen zu fördern, passt sich die Beleuchtung des Fahrzeugs an die angesehenen oder gehörten Inhalte, aber auch an die Tages- und Jahreszeiten an. Im Stillstand kann das Fahrzeug sogar Stöße basierend auf den Bildern auf dem Bildschirm reproduzieren und so ein 4D-Erlebnis an Bord ermöglichen.
650 km Reichweite
Um diese neuen, recht stromintensiven Funktionen zu unterstützen, hat NIO nach eigenen Angaben ein System eingesetzt, das den Verbrauch im Vergleich zu den Vorgängermodellen um 18 % senken kann.
Unter der Haube ist der Motor mit einem 1.200-V-Siliziumkarbid-Leistungsmodul ausgestattet, kombiniert mit „dem weltweit ersten 925-V-Permanentmagnet-Synchron-Hinterradantrieb“. Dies ermöglicht einen Verbrauch von 16,2 kWh/100 km bei einer Reichweite von 650 km und einem Erreichen von 100 km/h nach 4,3 m zurückgelegter Strecke.
Die Marke scheint sehr daran interessiert zu sein, die mit der Autonomie von Elektroautos verbundenen Einschränkungen zu verringern. Es beschleunigt damit den Aufbau von Ladestationen in China, aber auch von Batteriewechselstationen, versprochen in nur 5 Minuten. Es ist sogar möglich, den Service von Fahrern in Anspruch zu nehmen, die diesen Austausch auch nachts für Sie durchführen.
Der angekündigte Preis für dieses neue Modell beträgt 660.000 Yuan (oder rund 86.700 Euro) bzw. 788.000 Euro mit Batterie (103.500 Euro). Es wurden keine Einzelheiten über den Einsatz in Europa bekannt gegeben, und der Preis, der auf dem alten Kontinent lastet, dürfte zwangsläufig von der Entwicklung der Handelsspannungen mit China abhängen.