Zürich (awp) – Die Schweizer Börse startete am Montag mit wenig Begeisterung in die letzte Sitzung vor Weihnachten, da die meisten Teilnehmer in Erwartung der Jahresabschlussfeierlichkeiten bereits das Parkett verlassen hatten. Einige seltene Unternehmensmeldungen und makroökonomische Daten dürften die Sitzung dennoch befeuern.
Die Wall Street schloss am Freitagabend höher, inspiriert von einem Indikator, der die Befürchtungen des Marktes linderte, dass die Inflation in den Vereinigten Staaten Widerstand leisten oder sich sogar beschleunigen könnte.
„Diese Erholung folgt auf neuere als erwartete Inflationsdaten. Dies hat dazu beigetragen, die Bedenken des Marktes hinsichtlich der Prognose der Federal Reserve über eine Zinssenkung im Jahr 2025 zu zerstreuen“, sagte er in einem Kommentar.
Der positive Trend wurde auch durch die knappe Vermeidung einer Haushaltslähmung in den Vereinigten Staaten („Shutdown“) am Samstag unterstützt, die Hunderttausende Beamte ohne Bezahlung in die Ferien nach Hause geschickt hätte.
Die Unterzeichnung dieser Last-Minute-Vereinbarung in den USA und ein besser als erwarteter PCE-Inflationsindex im November dürften die Märkte stützen, schätzen die Raiffeisen-Analysten in einer Mitteilung, die dennoch auf „ruhigen Handel vor Weihnachten“ hinweist.
Auf der makroökonomischen Agenda stehen an diesem Montag der Verbrauchervertrauensindex für Dezember in den USA und der UBS-CFA-Index für Dezember in der Schweiz.
Im Vereinigten Königreich blieb das Wachstum im dritten Quartal bei Null, gab das Office for National Statistics (ONS) bekannt, das seine erste Schätzung von 0,1 % nach unten korrigierte.
Gegen 9:18 Uhr fiel der Leitindex SMI an der Schweizer Börse um 0,05 % auf 11.379,62 Punkte, nachdem er am Freitag zum Handelsschluss 0,26 % verloren hatte. Der SLI verlor 0,08 % auf 1882,57 Punkte und der SPI fiel um 0,07 % auf 15.188,53 Punkte.
Die Mehrheit der Star-Aktien lag im Minus, angeführt von Sika (-1,1 %). Die Analysten von Goldman Sachs senkten das Kursziel des Chemieriesen für den Bausektor, bestätigten aber die Kaufempfehlung.
Auch Straumann (-1,0 %) und Sandoz Group (-0,8 %) gaben ihre Gewinne ohne konkrete Angaben ab.
Am anderen Ende der Tabelle waren die Versicherer Swiss Re (+0,8 %) und Zurich Insurance (+0,6 %) sowie die UBS Group (+0,5 %) gefragt.
Swisscom (+0,2%) schenkte dem grünen Licht der italienischen Behörden für die Übernahme von Vodafone Italia keine große Beachtung. Der blaue Riese plant, die Transaktion bis zum ersten Quartal 2025 abzuschließen.
Auf den allgemeinen SPI-Index wirkte sich SoftwareOne (-5,0 %) negativ aus. Research Partners senkte das Preisziel und die Empfehlung des Softwarehändlers.
Basilea (-0,1 %) erhielt 7,3 Millionen US-Dollar vom Combating Antibiotic-Resistant Bacteria Biopharmaceutical Accelerator (CARB-X)-Fonds für die Entwicklung des Antibiotikums BAL2420 und die Durchführung erster klinischer Studien am Menschen.
Gurit (+8,5 %) legte hingegen zu. Insgesamt rechnet der Verbundwerkstoffhersteller mit Restrukturierungs- und Abschreibungsaufwendungen von rund 40 Millionen Franken. Diese Kosten werden hauptsächlich in den Finanzergebnissen 2024 erfasst.
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